Zurück in die Zukunft
Am 12. Februar 1957 zerstörte eine Feuersbrunst 270 Jaguar-Modelle. Darunter auch neun Jaguar XKSS. Jetzt spielen die Briten ganz bewusst die Historien-Karte und legen die neun fehlenden Modelle in Handarbeit neu auf. Der Preis für eine dieser automobilen Preziosen: rund eine Million Pfund. Allerdings bekommen nur ausgesuchte Jaguar-Kunden eines dieser Schmuckstücke.
Wenn Steve McQueen ein Auto besessen hat, dann ist das fast schon ein Legenden-Siegel. Schließlich gilt der begeisterte Rennfahrer bis heute als einer der coolsten Amerikaner des 20. Jahrhunderts. In Filmen wie "Bullitt" und "Le Mans" ließ der Auto-Fan sein Können am Steuer aufblitzen. McQueen hatte ein Sinn für extravagante Fahrzeuge. Deswegen nannte er einen von 16 Jaguar XKSS sein eigen. Dieses Auto war so begehrt, wie es selten war. Zumal bei einer verheerenden Feuerbrunst am 12. Februar 1957 neun weitere Modelle des spektakulären Renn-Jaguars zerstört wurden. Insgesamt war nur eine Kleinserie von 25 Exemplaren geplant. Der Grund für diesen außergewöhnlichen Boliden war der Rückzug der Raubkatzen-Marke aus dem Motorsport. Die Briten hatten die 24-Stunden von Le Mans dreimal in Folge (1955 bis 1957) mit dem D-Type gewonnen und Jaguar-Boss Sir William Lyons hatte daraufhin entschieden, die 25 verbliebenen D-Type-Monocoques zu einem Supersportwagen mit Straßenzulassung umzubauen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h hatte der XKSS auch in diesem Revier so gut wie keine Gegner.
Historien-Lücke wird geschlosssen
Mit einigen Änderungen an der Karosserie wurde der Jaguar XKSS Straßen-tauglich gemacht. Eine größere Windschutzscheibe bremste zwar etwas den Vortrieb, bot aber den Insassen mehr Sicherheit und ein Verdeck half bei Regen. Außerdem gab es für den Beifahrer jetzt eine eigene Tür, jeweils eine Stoßstange vorne und hinten sowie Scheinwerfer, die der Straßen-Verkehrsordnung entsprachen. Auch ein Gepäckträger machte den Renner alltagstauglich, dafür fehlte die D-Type-charakteristische Heckflosse. Der markante Seiten-Auspuff blieb erhalten. Insgesamt 16 der 25 geplanten Modelle waren bereits fertiggestellt und größtenteils in die USA verkauft, dann brach am 12. Februar 1957 das Feuer aus und zerstörte die restlichen neun Fahrzeuge.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 22. März 2016