Schwieriger Start für den Stecker

Nicht ganz überraschend gab es in Deutschland einen schwierigen Start ins neue Elektrojahr 2023. Der Rückgang um knapp neun Prozent ist in Europa kein Einzelfall. Norwegen stürzte ab – doch wohl nur kurzfristig.
Nachdem die Kaufanreize für die Plug-in-Hybriden zum Jahresende 2022 in Deutschland entfielen, mühten sich die Händler, möglichst viele Kundenfahrzeuge noch vor dem Jahreswechsel anzumelden. Der Rückgang von 8,8 Prozent der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben im Vergleich zum Januar 2022 überrascht daher nicht. Von den im Januar neu zugelassenen knapp 180.000 Pkw waren 39,1 Prozent mit einem alternativen Antrieb (Elektro, Hybrid, Brennstoffzelle, Gas oder Wasserstoff) unterwegs. Knapp über 15 Prozent aller Neufahrzeuge war mit einem Elektroantrieb ausgestattet – ein deutliches Minus von über 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gut jeder zehnte Neuwagen war dabei ein reines Elektroauto – ebenfalls ein Rückgang von über 13 Prozent.
Norwegen stürzt ab - mit Ansage
Trotz anhaltend schwieriger wirtschaftlicher Umstände erwarten die Analysten von Dataforce für das Gesamtjahr 2023 einen wachsenden Pkw-Markt. Da die Produktion weiter hochfährt, dürften sich die Auftragsbestände nach und nach abarbeiten können. In Hinblick auf die weitere Elektrifizierung rechnen die Automobilmarkt-Experten dagegen nur mit wenig Fortschritt. Dabei befindet sich der europäische Pkw-Markt seit drei Jahren im Dauertief. Im vergangenen Jahr wurden fast 30 Prozent weniger neue Pkw zugelassen als im Durchschnitt der Jahre 2016 und 2019. Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Bedingungen für das laufende Jahr 2023 alles andere als förderlich. Höhere Energiepreise und Lebenshaltungskosten haben die Kauflaune der Verbraucher nennenswert getrübt. Auch die als Käufergruppe immer wichtiger gewordenen Unternehmen – etwa jeder dritte Neuwagen in Europa ist ein Dienstwagen – stellen angesichts steigender Zinsen ihre Investitionen hintenan.
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- Veröffentlicht: 16. Februar 2023