Mit dem der Panamera Turbo S E Hybrid beschreitet Porsche neue Wege. Erstmals bildet ein elektrifiziertes Modell die Sperrspitze der Baureihe. Diese Entscheidung fiel bereits vor sechs Jahren. Bei dieser Top-Variante kombinierten die Ingenieure den 404 kW / 550 PS V8-Motor des Panamera Turbo mit dem aus dem Panamera E-Hybrid bekannten 100 kW / 136 PS Elektromotor. Das Ergebnis ist ein Drehmoments-Monster, dessen volle Power von 850 Newtonmetern schon kurz über der Leerlauf-Drehzahl bereitsteht. Das erklärt nicht nur den explosiven Antritt beim Start, sondern resultiert in bemerkenswerten Fahrleistungen: Nach 3,4 Sekunden knackt der Panamera die 100-km/h-Marke, rennt weiter bis 310 km/h und der Norm-Durchschnittsverbrauch beträgt 2,9 Liter Pro 100 Kilometer. Beeindruckend ist auch die Beschleunigung von 100 km/h auf 200 km/h in 8,3 Sekunden.
Zwischen den Welten
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Entwicklung liegt auf den Bremsen: Ziel ist es, das synthetische Gefühl beim Verzögern mit Rekuperation möglichst zu eliminieren und die von Porsche gewohnte Dosierbarkeit zu generieren. Das ist beim neuen Top-Panamera schon ziemlich gut gelungen, wie der Profi Timo Bernhard bestätigt. Gernot Döllner verspricht, dass bis zum Marktstart im Juli das Bremsgefühl dem einer typischen Porsche Bremse entspricht. Der Antriebsstrang hält noch weitere Entwicklungsschmankerl bereit: Das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe muss eine Drehmomentspanne von mehr als 800 Newtonmeter bis hin zu einem negativen Drehmoment, das beim Rekuperieren anliegt, von mehr als minus 400 Newtonmetern aushalten und noch für geschmeidige Gangwechsel sorgen.
"Der Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid ist sowohl eine sportliche Limousine, als auch ein Sportwagen", erklärt Baureihenleiter Dr. Gernot Döllner. Auf langen Geraden zeigt der Porsche die freundliche Seite des Janusgesichts, aus Mr. Hyde wird Dr. Jekyll: Die serienmäßigen Luftfedern bügeln die Unebenheiten des Untergrunds zuverlässig weg. Der Fahrer kann zwischen vier Fahrmodi wählen: der rein elektrische E-Modus ist beim Start des Autos standardmäßig eingestellt. Damit käme der Panamera nominell 50 Kilometer weit. Real dürften es deutlich weniger sein, im automatischen Hybrid-Modus wählt das Auto die optimale Antriebsform, in Sport ist der Verbrenner ständig aktiv und wird durch Boost-Schübe des E-Antriebs unterstützt. Wenn keine Hilfe nötig ist, wird die Batterie bis zum ursprünglichen Ladezustand geladen. Noch spannender wird es bei Sport Plus: Da ist die Ladestrategie aggressiver: Die Akkus werden immer maximal aufgefüllt, damit möglichst ausgiebig geboostet werden kann. Sobald die Elektronik anhand der Gaspedalstellung merkt, dass nicht die volle PS-Kraft benötigt wird, fließt wieder Energie in die Zellen. "Das Auto ist so voll gesteckt mit Technik, da ist es schwer noch ein Handy unterzubringen", erklärt Gernot Döllner. Ein Sonderangebot ist der Panamera nicht: 185.736 Euro sind für die Kombination aus Sportlichkeit und Effizienz fällig. Dafür sind die Luftfederung und das Sportchrono-Paket serienmäßig. Lediglich die empfehlenswerte Hinterachslenkung kostet Aufpreis, außer man ordert die Executive-Langversion, die kostet dann aber 199.183 Euro.
Fotos: press-inform / Porsche
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 24. Februar 2017