Stromschwankungen
Auf der North American Auto Show sind SUVs und PS-Protze gefragt. Für Tesla bleibt beim automobilen Jahresauftakt nur eine Nebenrolle. Dem kalifornischen Elektro-Pionier fehlen schlicht die Modell-Neuheiten.
In Detroit ist wieder Business as usual. SUVs wie Mercedes GLE / Audi Q7 und Sportwagen, wie Honda NSX und Ford GT ziehen die Massen in ihren Bann. Und Tesla? Die Elektromobile stehen in der Halle D umrahmt von Bentley, Kia und Audi ohne große Beachtung. Der große Andrang ist Vergangenheit. Die Verve des Elektro-Autobauers ist erlahmt. Daran ändern auch die charismatischen Auftritte des Tesla-Chefs Elon Musk wenig. Das Debüt des heißersehnten Elektro-SUV Model X wurde erneut nach hinten geschoben. Beim Heimspiel auf der Detroit Motor Show legten die Kalifornier einen enttäuschenden Auftritt hin. Weder der Roadster 3.0, der dank stärkeren Akkus, einer optimierten Aerodynamik und Reifen mit weniger Rollwiderstand eine Reichweite von 640 Kilometern erreicht, noch der bereits vor zwei Jahren erstmals enthüllte Tesla X stehen in der Cobo Hall.
Schwierige Lage
Es scheint, als ob die etablierten Automobilhersteller dem kalifornischen E-Unternehmen den Rang ablaufen. Audi, VW, Mercedes, BMW & Co. haben die elektrische Schockstarre überwunden und bringen ihrerseits Plug-in-Hybride mit nennenswerten Reichweiten auf den Markt. Zudem verkaufte nicht nur Daimler seinen Anteil an Tesla Motors für mehr als 780 Millionen Euro und steckte sich einen satten Gewinn in die Tasche. Auch Toyota, vor Jahren ebenfalls mit 50 Millionen bei dem Elektropionier eingestiegen, veräußerte große Teile seines 2010er-Aktienpakets. Selbst wenn beide Aktienverkäufe aus finanzieller Sicht nachvollziehbar sind, ist das Zeichen für Tesla durchaus alarmierend.
- Details
- Veröffentlicht: 11. Januar 2015