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- Veröffentlicht: 08. März 2023
Der SUV, der er nicht sein will

Viele Ferrari-Fans feiern mit dem Purosangue den längst überfälligen Crossover aus Maranello. Doch die Norditaliener tun so, als wäre der allradgetriebene SUV gar kein solcher. Ist er aber – besser und teurer denn je.
Da ist er nun und seien wir ehrlich: er war lange überfällig – sagen die einen. Die anderen, echte Sportwagenfans mit einem eingebrannten Cavallino Rampante im Herzen, hätten auf den ersten Crossover aus dem Hause Ferrari wohl gut und gerne noch ein paar Jahre verzichten können. Puristen reichen Modelle wie 812 GTS, 296 GTB oder Portofino. Doch die Norditaliener konnten sich dem allgegenwärtigem SUV-Trend auch in der Topliga der Sportler nicht noch länger verschließen ohne Geld zu verbrennen und Kunden zu vergrämen, die sich wohnlich in Range Rover Bentley Bentayga, Lamborghini Urus oder BMW XM einrichten. Und die Diskussion, ob ja – ob nein, oder wieso und überhaupt – wird Mitte des Jahres niemanden mehr interessieren, denn wer den Ferrari Purosangue einmal gefahren ist, wird sich schneller in ihn verlieben als es ihm lieb ist. Trotz seiner Makel, seiner Fehler und weil er eben vieles anders macht als viele andere seiner so engagierten Kollegen.
Die Lenkung ist spektakulär
Denn während die internationale Konkurrenz gerade mit Hochdruck versucht, die eigenen Modellportfolios mit aller Macht auf Elektro zu kämmen, bringt der Autobauer aus Maranello sein SUV-Erstlingswerk mit einem bullig donnernden V12-Saugmotor auf den Markt. Applaus – Applaus! Stattliche 533 kW / 725 PS stark und mehr als 310 km/h schnell will dieser mit elektrischen Dreingaben zumindest antriebsseitig rein gar nichts zu tun haben. Erst einmal zumindest. Ein Elektroantrieb oder zumindest ein Plug-in-Hybrid ist nicht das, mit dem Ferrari seinen ersten Crossover ausstaffieren wollte. Keine Überraschung: der Verbrauch ist daher ein Schlag ins Gesicht aller Ökojünger: 17,3 Liter auf 100 Kilometern –irgendwo muss ein 6,5 Liter großer V12-Sauger seine Leistung ja holen.