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- Veröffentlicht: 17. November 2021
Eine Nummer kleiner
Mit dem neuen Maserati Grecale jagen die Italiener künftig im Revier von Porsche Macan und BMW X4. Der italienische Prototyp hat viele Überraschungen parat.
Unter fünf Metern Länge und 330 PS geht bei Maserati bislang gar nichts. Das ist zwar gut fürs Ego, macht aber die Kassen nicht so richtig voll. Natürlich haben größere Autos mehr Marge, doch leider auch weniger Stückzahlen. Deshalb setzt Maserati-Boss Davide Grasso auf eine zusätzliche und vor allem kleinere Baureihe. Sie heißt Grecale und ist, wie man es bei Maserati gern macht, nach einem Mittelmeerwind benannt. So sollte sich nach Ansicht des ehemaligen Nike-Managers Klasse machen lassen. Damit es richtig klingelt, muss es natürlich ein SUV sein. Und selbstverständlich ist fürs langfristige Geschäft auch ein vollelektrischer Antrieb nötig.
250 Probanden unterwegs in aller Welt
So weit ist man aktuell aber noch nicht. Die Verzögerung liegt weder an vorschnellen Versprechungen der Italiener noch an zu vielen Espresso-Pausen. Selbst Corona hat, zumindest unmittelbar, nicht Schuld daran, dass der Grecale nicht wie ursprünglich geplant in diesen Tagen debütiert. Es ist schlicht der Chip-Mangel, der inzwischen auch die Luxushersteller trotz vergleichsweise kleiner Stückzahlen erreicht hat. Er ist so gravierend, dass Maserati das Risiko zu groß erscheint, ein fertiges Auto zu präsentieren, es dann aber nicht produzieren und verkaufen zu können. Das Problem trifft den neuen Grecale umso härter, weil er eine neue Generation der Digitalisierung verkörpern soll - und es auch muss, um halbwegs erfolgreich gegen BMW X4, Porsche Macan oder Mercedes GLC Coupé bestehen zu können. Das betrifft vor allem Infotainment und Komfortlösungen sowie zeitgemäße Bedienelemente und Assistenzsysteme. Darüber, dass zum Beispiel Chips für Head-up-Displays Mangelware sind, klagen alle Hersteller. Erstmals wird es auch in einem Maserati verfügbar sein.