- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. Juli 2017
Leisetreter
Mit dem Range Rover Velar nimmt Land Rover den Mercedes X5 und den Porsche Cayenne ins Visier. Die Attacke hat echte Erfolgschancen. Der Neuling sieht nicht nur gut aus und fährt geschmeidig, sondern beeindruckt auch mit einem frischen Interieur und neuem Bediensystem, das zwei Bildschirme in der Mittelkonsole nutzt.
Mit vollen Hosen ist gut stinken, weiß der Volksmund. Angesprochen auf den durchaus ambitionierten Preis der Velar First Edition von 108.750 Euro, heißt es bei Range Rover: "Die meisten sind schon verkauft!" Garniert mit einem selbstsicheren Brexit-Lächeln, das die englische Premierministerin Theresa May neidisch machen würde, Allerdings hat dieses Sondermodell fast alles, was der Ausstattungskatalog hergibt, an Bord. Los geht es beim Velar D180 mit dem Vierzylinder Turbodiesel (132 kW / 180 PS) ab 56.400 Euro. Zum Vergleich: ein Porsche Cayenne Diesel (193 kW /262 PS) kostet mindestens 70.663 Euro und ein Mercedes GLE 250 d (150 kW / 204 PS) 54.561 Euro.
Neues Infotainmentsystem
Beim Einsteigen in den Velar verblassen solche Preisvergleiche. Der Innenraum ist ausstaffiert mit feinstem Leder und eine wahre Klavierlack-Orgie ziert das Armaturenbrett. Da fällt es umso mehr ins Auge, dass in der Tür billig wirkende Hartplastik-Tasten die Sitzposition speichern. Auch der altertümliche Schlüssel ist nicht premium-like, sondern mit seinen einfachen Druckknöpfen ein Relikt aus der CD-Zeit, während BMW smartphoneähnliche Geräte verteilt. Das war es aber fast auch schon mit der Kritik: Das Cockpit ist fast vollständig von Knöpfen und Schaltern entschlackt, lediglich zwei 10,2 Zoll-Bildschirme befinden sich in der leicht ansteigenden Mittelkonsole. "Touch Pro Duo" nennt Land Rover das im Velar serienmäßige System und mit dieser Entwicklung verwandelt der britische Autobauer eine ehemalige Schwäche zunehmend in eine Stärke.