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- Veröffentlicht: 28. Januar 2016
König der Löwen
Auf der Straße und im unwegsamen Terrain hat der Bentley Bentayga bereits gezeigt, was er kann. Wie schlägt sich der britische Luxuskoloss auf Eis und Schnee?
Mit dem Bentayga will Bentley das Segment der Luxus-SUV neu definieren. Und tatsächlich müssen Range Rover, Cadillac Escalade und auch die frisch überarbeitete Mercedes GLS-Klasse einen neuen König der Löwen ausrufen. Auch wenn der Luxus im ebenfalls britischen Klassenbegründer Range Rover nicht viel kleiner ist, setzt die Perfektion des Bentayga ebenso Maßstäbe wie der komplett neu entwickelte Zwölfzylinder in W-Bauform, der die aufgeladenen Achtzylinder mit kaum schlechteren Leistungsdaten ausschauen lässt wie Schulbuben in der Untertertia. Die 447 kW / 608 PS, mit denen der 2,4 Tonnen schwere Bentayga nebst 900 Nm maximalem Drehoment ab 1.350 U/min auf seine Konkurrenz losstürmt, beeindrucken weniger durch ihre schiere Leistungsentfaltung, als vielmehr durch ihre Laufruhe. Natürlich ist der Tatendrang des sechs Liter großen Doppelturbos bei einem Tritt aufs Gas spektakulär und die schwindelerregende Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h lässt einem an der Schulphysik ebenso zweifeln wie das Spurtpotenzial aus dem Stand auf Tempo 100 in 4,1 Sekunden.
Power statt Sport
Dabei krallt der britische Koloss aus Crewe seine 21 Zoll großen Winterreifen in den Tiroler Schnee, als wäre es griffiger Asphalt. Geht es schneller voran, sorgen in Millisekunden ansprechende 48-Volt-Stacks dafür, dass sich die Wankbewegungen bei flotter Fahrt auf ein erträgliches Maß reduzieren. "Das klappt dreimal so schnell, wie bei hydraulischen Systemen", freut sich Entwicklungs-Chef Rolf Frech. So können die Insassen den beeindruckenden Luxus des Bentayga in gewohnter Manier genießen. Das geschieht mit dem Radstand von 2,99 Metern am besten zu viert, denn die vollelektrische 2+2-Konfiguration nebst Sitzklimatisierung erscheint in dieser Liga weit standesgemäßer, als die Alternative mit fünf oder gar sieben Insassen im britischen Allradungetüm zu reisen. Die optionale dritte Sitzreihe ist ein Entgegenkommen an den amerikanischen Markt mit seinen kaufkräftigen Soccermums, die sich nicht ausschließlich in Mercedes GLS oder Cadillac Escalade wiederfinden sollen.