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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. November 2015
Anders als mancher seiner trinkfesten humanoiden Landsleute hält sich der Engländer beim Konsum zurück: Der Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern pro 100 Kilometer würde auch kleineren Autos gut zu Gesicht stehen. Allerdings braucht der UK-Sechszylinder Drehzahlen, um seine volle Kraft von 700 Newtonmetern zu erreichen. Unterhalb von 2.000 tut sich der V6 etwas schwerer, hat aber immer noch genug Schmalz in den Oberschenkeln um ein entspanntes Gleiten zu ermöglichen.
Bewegungsfreudiges Heck
Für sportliche Fahrer, die gerne Gänge wechseln (bitte ran an die Schaltwippen) ist das aber kein Hindernis. Die pure Drehfreude und die Kraft des Briten-Diesels bereitet einfach Spaß und steht den deutschen Konkurrenten nur wenig nach. Sobald sich die Kurbelwelle schneller dreht, grummelt der Selbstzünder etwas unwirsch. Aber das wird durch Freudenjauchzer des sportlich versierten Fahrers ob der sehr direkten Lenkung schnell übertönt. Doch jede noch so direkte Steuer-Übertragung mutiert zum nervösen Autobahn-Spielzeug, wenn das Fahrwerk die Befehle nicht präzise umsetzt. Auch hier haben die Ingenieure einen guten Job gemacht: Die Kombination aus variablen Dämpfern (1.200 Euro) und Integral-Hinterachse ermöglichen Komfort oder - auf Wunsch - eine sportliche Abstimmung.
Das Resultat überzeugt: Obwohl der Jaguar trotz geschrumpfter Abmessungen immer noch 4,95 Meter lang ist, geht er behände um die Ecken. Je länger man im XF unterwegs ist, desto mehr verwandelt sich das Volant zu der Verlängerung der Gehirnsynapsen. Das Prinzip ist einfach: Der Fahrer denkt, lenkt und das Auto agiert. Unterstützt wird das Ansinnen des Piloten von einem sehr mitteilsamen und bewegungsfreudigen Heck. Somit wird das Gewicht von 1.710 Kilogramm erfolgreich kaschiert.