Mercedes hat vom Kraftfahrt-Bundesamt die Freigabe für das autonome Fahren Level 3 erhalten. Damit zeigen die Schwaben nicht nur BMW und Audi, sondern auch Tesla die Rücklichter. Doch das ist erst der Anfang.
Mondlandung
Mercedes hat vom Kraftfahrt-Bundesamt die Freigabe für das autonome Fahren Level 3 erhalten. Damit zeigen die Schwaben nicht nur BMW und Audi, sondern auch Tesla die Rücklichter. Doch das ist erst der Anfang.
Markus Schäfer ist keiner, der zu großartigen Gefühlsausbrüchen neigt. Doch als der Mercedes-Technikvorstand den Satz "uns ist die Mondlandung geglückt", spricht, ist ihm der stolz deutlich anzumerken. Die Freude ist verständlich, denn Schäfer verkündet im gleichen Atemzug, dass Mercedes auf den deutschen Autobahnen den "Drive Pilot" nutzen und somit bis 60 km/h das automatisierte Fahren Level 3 möglich ist. Damit ist Mercedes der erste Automobilhersteller, der diese Funktion in seine Fahrzeuge einbauen darf. Audi hatte ein ähnliches System schon vor ein paar Jahren im A8 vorgestellt, scheiterte aber an der Freigabe. Auch bei BMW wollte ursprünglich dieses Jahr die Tür zum selbstständig agierenden Auto aufstoßen. Die Umsetzung der ambitionierten Pläne lässt noch auf sich warten.
Zunächst in der S-Klasse
Anders als bei Mercedes. "Das Kraftfahrt-Bundesamt hat am 2. Dezember 2021 die weltweit erste Typgenehmigung im Bereich des automatisierten Fahrens für ein automatisches Spurhaltesystem (Automated Lane Keeping System - ALKS) für ein Modell des Herstellers Mercedes-Benz erteilt. Grundlage ist die UN-Regelung Nr. 157, die international harmonisierte Sicherheitsanforderungen an automatisierte Spurhaltesysteme definiert", heißt es in einer Pressemitteilung des KBA sperrig. Damit ist ein wesentlicher Schritt hin zum autonomen Fahren gemacht, denn der Übergang von Level 2 plus, was viele Autos derzeit beherrschen zu dem Level drei ist gigantisch. Schließlich übergibt der Fahrer der Technik die Verantwortung, was einen ganzen Rattenschwanz an Konsequenzen nach sich zieht. Vor allem die Haftung. Wenn das Fahrzeug autonom unterwegs ist und einen Unfall baut, haftet der Hersteller nicht der Fahrer.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. Dezember 2021