Sieben Fahrmodi bietet der RS3 an. Neben den bekannten Programmen Efficiency, Comfort, Auto, Dynamic und RS Individual, finden sich auf der rechten Seite des Bildschirms dann RS-Performance und RS Torque Rear die neuen Partituren der Fahrdynamik-Sinfonie. Dass die jetzt umfangreicher ausfällt als bisher, liegt an dem Torque Splitter. Der RS Torque Rear Modus ist so etwas wie das Spaßprogramm im neuen RS 3, die man in ähnlicher Form vom Ford Fokus kennt. Bei dieser Einstellung werden bis zu 1.750 Newtonmeter an das rechte oder linke Hinterrad geschickt werden und erlaubt so richtig lässige Drifts oder auf der Rennstrecke mal eben quer durch eine Kurve tanzen. Für die öffentliche Straße ist dieses Fahrprogramm nichts.
Gutes Fahrwerk
Wer in freier Wildbahn besonders flott unterwegs sein will, wechselt zum RS Performance Modus, bei dem die Technik den Audi RS 3 ausbalanciert um die Ecken feuern lässt. Beim Einlenken auf trockenen Straßen ist der Audi eifrig dabei und beim Rausbeschleunigen aus den Kurven merkt man, wie die Kraft nach vorne transportiert wird und den 1.570 Kilogramm schweren Kompaktsportler förmlich aus der Kurve zieht. Das konzertierte Agieren aller Systeme treibt dem RS 3 fast alle Zickereien aus. Der Kompaktsportler setzt die Wünsche des Fahrers engagiert um, ohne den Piloten vor Probleme zu stellen. Einlenken, warten, Scheitel anvisieren, Lenkwinkel halten, Gas geben - der RS 3 macht es einem einfach. Wenn es doch mal eng wird, packen große Bremsen beherzt zu. Allerdings kann der Fünfzylinder trotz aller Power und der Bemühungen des schnellen Doppelkupplungsgetriebes eine Antrittsschwäche unterhalb von 3.000 Umdrehungen nicht verhehlen. Wenn man alles aus dem Audi RS 3 herausholt, knackt er aus dem Stand nach 3,8 Sekunden die 100 km/h-Marke, ist bis zu 250 km/h schnell und verbraucht dabei 8,8 l/100 km. Mit RS-Dynamikpaket und Keramikbremse sind beim Top-Speed sogar 40 km/h mehr drin. Für den Sprint gibt es ein Start-Programm. Die Multimedia-Flut macht aber auch vor der Launch-Control nicht halt. Beim Raketenstart gibt es jetzt eine Startampel und einen Schaltblitz.
Allerdings stößt auch die modernste Technik an ihre Grenzen, wenn die Alte Welt nicht mitspielt. Serienmäßig rollt der Audi RS 3 auf rollwiderstandsoptimierten Reifen. Solange normale Straßenverhältnisse herrschen, ist alles paletti, aber bei sehr nassen oder schmierigen Untergrund macht sich die rund 70 Kilogramm Mehrgewicht auf der Vorderachse bemerkbar und der RS 3 beginnt missmutig über die Vorderräder zu schieben, bleibt aber auch dann stets kontrollierbar. Die zusätzlichen Pfunde im Vorderwagen sind auch der Grund, dass vorne 265er Pneus aufgezogen werden, während es hinten 245er Walzen sind. Daher verwundert auch die Gewichtsverteilung von 59 Prozent auf der Vorderachse und 41 Prozent auf der Hinterachse nicht.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 26. Oktober 2021