Eines der größten Probleme der Elektromobilität ist das zähe Tempo beim Nachladen. Die Technische Universität München arbeitet an einer neuen Technik, die das Nachladen speziell für Lastwagen revolutionieren soll.
Megawatt - gigaschnell
Eines der größten Probleme der Elektromobilität ist das zähe Tempo beim Nachladen. Die Technische Universität München arbeitet an einer neuen Technik, die das Nachladen speziell für Lastwagen revolutionieren soll.
Bis zum Jahre 2030 will die Bundesregierung den Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zum Referenzjahr 1990 um 65 Prozent reduzieren. Mit Partnern aus Industrie und Forschung arbeiten die Forscher der Technischen Universität München an Prototypen eines Lkw mit Elektroantrieb und einer entsprechenden Schnellladesäule. "Der Güterverkehr auf den Straßen ist für mehr als einem Drittel der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich", erklärt Sebastian Wolff vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TUM. Damit der CO2-Ausstoß bis 2030 wie gewünscht um 65 Prozent reduziert werden kann, sind neue Konzepte für Lastwagen unumgänglich.
Bis 2030 minus 65 Prozent CO2
Im Projekt NEFTON, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, entwickeln Ingenieure aus Forschung und Industrie den Prototyp eines Lastwagens mit Elektroantrieb sowie eine entsprechende Ladesäule, die besonders schnell nachladen kann. Am Projekt NEFTON (Nutzfahrzeugelektrifizierung für Transportsektor-optimierte Netzanbindung) sind unter anderem Firmen wie MAN Truck & Bus, AVL Software and Functions GmbH, PRETTL Electronics GmbH, Forschungsstelle für Energiewirtschaft, die Technische Hochschule Deggendorf oder eben die Technische Universität München beteiligt. Erste Prototypen sind bereits auf der Straße unterwegs, geht es doch darum, pro Tag im Fernverkehr mit einem Lastwagen 500 Kilometer oder mehr zurücklegen zu können. Während die Lastwagenfahrer heute zumeist nur einmal pro Woche tanken müssen, heißt es den Elektrolaster mindestens einmal am Tag neue Energie an der Ladesäule abzuholen. Dabei reicht es nicht aus, den Akku wie bei einem PKW über Nacht nachzuladen, da Standzeiten bei einem Lastwagen besonders teuer sind und daher eine möglichst kurze Ladedauer für den wirtschaftlichen Erfolg des Gewerbemodells (TCO) unumgänglich ist.
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- Veröffentlicht: 19. Oktober 2021