Das Start-up Arrival will den Autobau revolutionieren. Statt langer Montagelinien setzen die Engländer auf Roboterzellen, in denen die Maschinen verschiedene Aufgaben übernehmen und ein Großteil der benötigten Teile selbst herstellen.
Eierlegende Wollmilchroboter
Das Start-up Arrival will den Autobau revolutionieren. Statt langer Montagelinien setzen die Engländer auf Roboterzellen, in denen die Maschinen verschiedene Aufgaben übernehmen und ein Großteil der benötigten Teile selbst herstellen.
Arrival, das klingt zunächst wie der Titel eines Science-Fiction-Films aus Hollywood. Wenn man sich die Pläne des britischen Start-ups zu Gemüte führt, klingen diese auf den ersten Blick tatsächlich fantastisch. Statt monströser Fertigungsanlagen und langen Montagelinien sollen Roboterzellen in Mikrofabriken die Herstellung und Montage der Elektrofahrzeuge übernehmen. Der Kniff an diesem Ansatz ist, dass die Maschinen nicht auf eine Aufgabe spezialisiert sind, sondern mithilfe der entsprechenden Software-Programme verschiedene Aufgaben übernehmen können. Von den 2.000 Arrival-Mitarbeitern sind mehr als die Hälfte Software-Ingenieure, die die Roboter mit Software füttern und diese so zu einer Art eierlegenden Wollmilchsau machen. Also stehen in einer Arrival-Fertigungsstätte rund 70 statt Hunderte von Robotern. "Wir verstehen uns eher als Tech-Company, denn als klassischer Autobauer", macht Benedikt Bucher klar, der den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz leitet.
Hohe Fertigungstiefe
Der Münchner ist kein heuriger Hase im automotiven Start-up Geschäft, denn er hat zwischen 2014 und 2019 fünf Jahre bei Tesla gearbeitet und danach noch knapp ein Jahr bei dem chinesischen Hersteller Aiways. "Wir wollen das Fahrzeug vom Grund auf neu denken", sagt Bucher. Das fängt schon bei vielen Bauteilen der Elektromobile an, deren Basis die Abmessung zehn auf zehn Zentimeter oder Derivate davon sind, wie etwa zehn auf 30 cm. Das ganze Fahrzeug ist modular aufgebaut und jedes Teil kann schnell und ohne großen Aufwand ausgetauscht werden. Das gilt auch für die Assistenzsysteme, denn irgendwann sollen die Arrival-Vehikel autonom agieren können.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. September 2021