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Der zweite Versuch
Bereits 2014 hatte der chinesische Autobauer Cherry versucht, dem legendären Mini Moke neues Leben einzuhauchen. Der Versuch einer Neuauflage brachte allerdings nicht allzu viele neue Modelle auf die Straßen. Jetzt soll der Moke endgültig zu einem britischen Kultfahrzeug werden - erst einmal ohne Elektroantrieb.

Der zweite Versuch

Moke 2022 (Foto: Moke)

Bereits 2014 hatte der chinesische Autobauer Cherry versucht, dem legendären Mini Moke neues Leben einzuhauchen. Der Versuch einer Neuauflage brachte allerdings nicht allzu viele neue Modelle auf die Straßen. Jetzt soll der Moke endgültig zu einem britischen Kultfahrzeug werden - erst einmal ohne Elektroantrieb.

Damit wäre der skurrilste Mini aller Zeiten wieder auf seinen kleinen Rädern unterwegs - allerdings nicht mehr unter der Marke Mini und auch nicht unter dem Label des chinesischen Autobauers Cherry, sondern nun unter dem Label von Moke International. Kein anderer als Mini-Vater Alec Issigonis hatte den britischen Winzling vor rund 60 Jahren für die British Motor Corporation (BMC) entworfen. Zwischen 1963 und 1992 wurden knapp 50.000 Mokes produziert. Das Auto ohne Dach wurde bald zum Sinnbild-Vehikel für die Beachboy-Generation. "Keine Türen, kein Dach, keine Sorgen", hieß das Motto. Doch 25 Jahre, nachdem der letzte Moke in Portugal vom Band gelaufen ist, soll es nun eine echte Neuauflage geben; produziert beim britischen Autozulieferer Fablink. Der britische Designer Michael Young hat dem offenen Viersitzer eine kleine Auffrischung verschafft. Seit der zaghaften Wiederbelebung der Marke im Jahr 2017 war die Produktion von Moke International zwischen den Midlands und Frankreich angesiedelt, wobei die ersten Fahrzeuge in Großbritannien entwickelt und auf dem europäischen Kontinent montiert wurden.

Kostet 20.000 britische Pfund - netto

Der vollständige Umzug zurück nach Großbritannien wurde durch Zuschüsse der britischen Regierung aus dem "Niche Vehicle Network" sowie durch das jüngste Handelsabkommen ermöglicht, das britischen Automobilunternehmen auf der Grundlage definierter Ursprungsregeln zollfreien Zugang zu EU-Märkten gewährt. Dies ist auch auf die starke Nachfrage nach dem Fahrzeug zurückzuführen, das sich immer mehr als ultimatives Strand- und Landhausfahrzeug etabliert. Dies hat zur Schaffung neuer Arbeitsplätze geführt, um die Marke in ihre Wachstumsphase zu transferieren, einschließlich der Expansion in internationale Märkte. "Die Rückkehr der vollständigen Moke-Produktion an die britische Küste ist eine Heimkehr für eine der beliebtesten Ikonen unseres Landes. Seit der Wiederbelebung der Marke im Jahr 2017 haben wir bestehende Enthusiasten wieder in den Bann gezogen und eine völlig neue Generation mit der perfekten Kombination aus Spaß, Nutzwert und Open-Air-Vergnügen des MOKE vertraut gemacht.", so Isobel Dando, CEO von Moke International, "dies spiegelt sich in einer beträchtlichen Nachfrage auf unserem Heimatmarkt wider und bestätigt unsere Pläne, durch die globale Markteinführung des ultimativen Fahrzeugs für den Weg vom Strand bis zum Resort."


Die Fablink Group mit Hauptsitz in Northamptonshire, England, ist ein führender Tier-1-Zulieferer von Automobilstrukturen und kompletten Fahrzeugbaugruppen für mehrere globale OEMs. Die Fablink Group bietet umfassende Design-, Fertigungs- und Konstruktionsdienstleistungen für einige der weltweit führenden Automobilhersteller, darunter Jaguar Land Rover und Morgan. Das Unternehmen verfügt über eine Produktionsfläche von über 45.000 Quadratmetern und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter an seinen sechs britischen Standorten. Das langfristige Engagement des Unternehmens für die Moke-Fertigung spiegelt sich in wichtigen Investitionen in moderne Fertigungskapazitäten und -verfahren wider, die eine flexible Reaktion auf die Kundennachfrage gewährleisten sollen. So wollen die Briten ihr Angebot an kundenspezifischen Lösungen weiter ausbauen.

2022 geht es los

Die neue Version ist mit 3,23 Metern auch um 19 Zentimeter länger als der Urahn. Ähnlich schaut es bei der Breite von 1,66 Metern (plus 30 Zentimeter), der Höhe von 1,56 cm (plus acht Zentimeter) aus. Moke-Interessenten können eine breite Palette von Farben und Ausstattungsoptionen für das gesamte Fahrzeug festlegen. Dazu gehören neben den 13 Standardfarben konfigurierbare, individuelle Farbtöne für das Chassis, die Stoßfänger, die Mittelstreben und den Kühlergrill des Fahrzeugs - und damit nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, das ikonische Design des kleinen Moke individuell zu interpretieren. Im Juli lud die Marke Fans und Kunden ein, mit einer limitierten Military-Spec-Kollektion auf Kommandotour zu fahren, die an den ursprünglichen Auftrag der Designlegende Sir Alec Issigonis erinnerte, ein Fahrzeug zu entwerfen, das robust genug ist, um für Einsätze hinter den feindlichen Linien aus einem Flugzeug abgeworfen zu werden. Ausgehend von diesen funktionalen Ursprüngen hatte der einstige Mini Moke schnell die Fantasie der glamourösen Weltöffentlichkeit erobert. Die Beatles, die Beach Boys und sogar Brigitte Bardot waren von dem offenen Vergnügen und der Freiheit des Wagens begeistert, und schon bald wurde er zum ultimativen Shuttle zwischen Strandhaus und Meer. Einige Hotels in Asien oder der Karibik haben die Mokes noch immer als Shuttlefahrzeuge im Einsatz.

Moke 2022 (Foto: Moke)
Moke 2022 (Foto: Moke)
Moke 2022 (Foto: Moke)
(Foto: Moke)
(Foto: Moke)
(Foto: Moke)

Das Fahrzeug ist im Vergleich zu seinem Ursprungsmodell nur leicht gewachsen und hat einige dezente Komfortdetails bekommen. So bietet der mindestens 20.000 britische Pfund teure Moke unter anderem Servolenkung, eine beheizbare Windschutzscheibe und etwas mehr Platz im Innern. Angetrieben wird er von einem 1,1 Liter großen Vierzylinderbenziner mit 50 kW / 68 PS und einem schmalen Drehmoment von 93 Nm. Die Leistung wird über eine Fünfgang-Handschaltung oder eine Vierhangautomatik an die Vorderachse übertragen. Das reicht für knapp 110 km/h. Wann genau die Elektroversion Premiere hat, ist noch nicht entschieden. Fahrzeuggröße, Einsatzweck und Plattform sprechen ebenso wie die immer strenger werdenden rechtlichen Vorgaben jedoch dafür.

Autor: Patrick Solberg  Stand: 22.09.2021
Fotos: Moke  

(Foto: Moke)
(Foto: Moke)
(Foto: Moke)
(Foto: Moke)
(Foto: Moke)
(Foto: Moke)