Beim Fahren macht der französische Löwe aus seiner Herkunft keinen Hehl. Die Abstimmung des Kombis ist betont komfortabel, allerdings lässt sich beim Anfedern das stattliche Gewicht von 1.734 Kilogramm nicht verbergen. Dass sich der Gallier in schwungvoll genommen Kurven geschmeidig zur Seite neigt, dürfte nur die irritieren, die das Landstraßenwedeln zur Kunstform erhoben haben. Ebenso wie die Tatsache, dass die Lenkung direkter und mitteilsamer sein könnte. Die Bremsen sind auch für die Rekuperation zuständig, und packen plötzlich herzhaft zu. Hier würden wir uns eine bessere Dosierbarkeit wünschen. Sobald man sich auf diese Eigenart eingestellt hat, läuft die Verzögerung geschmeidiger ab.
Genug Leistung
Damit sind wir auch schon bei der Agilität. Der Peugeot 308 steht auf der neuesten Version der Stellantis EMP2-Plattform und die Motorenanordnung entspricht der 165 kW / 225 PS Version. Das bedeutet, dass die E-Maschine ihr 81 kW / 110 PS mithilfe der Vorderachse zur Verfügung gestellt wird und im Zusammenspiel mit dem 110 kW / 150 PS Vierzylinder-Benziner mit insgesamt 133 kW /180 PS und einem maximalen Drehmoment von 360 Newtonmetern nach vorne strebt. So erreicht der Kombi-Löwe aus dem Stand nach 7,7 Sekunden die 100 km/h-Marke und ist bis zu 225 km/h schnell.
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Leistung des gedrosselten elektrifizierten Antriebsstrangs reicht völlig aus. Vor allem wenn die 12,4-Kilowattstunden-Batterie noch Energie hat und den Vierzylinder-Benziner tatkräftig zu unterstützen. Die Franzosen haben die Fahrmodi reduziert: Es stehen nur Eco, Hybrid und Sport zur Auswahl. Die Stärke des Peugeot SW Hybrid 180 liegt im entspannten Vorankommen. Sobald man aus dem Antriebsstrang alles herauskitzelt, signalisiert der Verbrennungsmotor genervt hörbar seinen Unmut über diese unsachgemäße Behandlung. Wir haben unsere Testfahrt die vorwiegend in der Einstellung Hybrid absolviert und dem System die Entscheidung über den Antriebsmodus überlassen. Während unserer Erprobung haben wir sowohl Autobahnen und Landstraßen als auch einig schmale Straßen befahren, auf denen wir einige Höhenmeter überwunden haben. Nach 81 Kilometern waren noch zwei Kilometer elektrische Reichweite im Stromtank und der Bordcomputer zeigte einen Durchschnittsverbrauch von 3,3 l/100 km an. Das sind 2,1 Liter pro 100 Kilometer mehr als das Datenblatt gemäß dem WLTP-Zyklus angibt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. September 2021