Die endlose Tankpausen nerven auf Langstrecken nicht nur durch die Corona-Pandemie und entsprechend geschlossene Restaurants oder Cafébars. Man hält zu oft an, ohne dass man es wirklich möchte und die allemal verfügbaren Schnelllader befinden sich häufig in Gewerbegebieten, die man nach Sonnenuntergang nur eingeschränkt besuchen möchte. In den Innenstädten sieht das kaum anders aus. Selbst in Metropolen wie München, Köln, Dortmund oder Essen wird es in den Cities eher düster beim Thema Turbocharger. Dafür kann der Volvo XC40 Recharge nur eingeschränkt etwas, denn er ist in erster Linie eines: ein richtig gutes Auto, das jede Menge Dampf hat und Laune macht. Man muss jedoch kein Spielkind am Steuer sein, um sich ein oder zwei zusätzliche Fahrprogramme zu wünschen, denn gerade bei flottem Tempo ist der Elektroschwede zu spitz in Gaspedalannahme und Lenkung, die sich immerhin im Unterprogramm leicht ändern lässt. Da würde ein Komfortmodus kleine Wunder bewirken. Den Rest erledigt die gute Gewichtsverteilung, denn der rund 500 Kilogramm schwere Akku im Fahrzeugboden hat eben auch sein Gutes.
Die Instrumente sind etwas zu karg geraten und die Restreichweite erst unterhalb einer Akkuladung von 25 Prozent anzuzeigen, ist schlicht nervig und störend im Alltagsbetrieb. Volvo verspricht eine maximale Reichweite von rund 420 Kilometern, die im Alltag jedoch mit realen Autobahn- und Landstraßenanteilen nicht zu machen ist. Im Praxistest lag der Durchschnittsverbrauch bei über 26 kWh auf 100 Kilometern und somit ist nach 300 Kilometern Schluss mit lustig.
Trotz der überschaubaren Länge von 4,43 Metern ist im Volvo XC40 Recharge genügend Platz - speziell in der ersten und eingeschränkt auch in der zweiten Reihe. Die Sitze sind bequem und wohl konturiert, sodass auf längeren Strecken keine frühzeitige Ermüdung auftritt. Der Laderaum mit seinen 452 Litern lässt sich durch Umlegen der Rückbank auf bis zu 1.328 Liter erweitern. Das Ladekabel kann man dabei unter der vorderen Haube verstauen - praktisch. Und bei über 30 Liter Volumen passt hier noch etwas mehr als Kleinteile herein. Vieles im XC40 kennt man eben aus dem Polestar 2, mit dem der mindestens 60.900 Euro teure Volvo weitgehend baugleich ist.
Fotos: press-inform / Volvo
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- Veröffentlicht: 12. April 2021