Aber die cleverste Geschäftsidee hilft nichts, wenn die Kunden nach einem Monat wieder aus dem Auto springen. Also schauen wir uns mal an, wie sich der Lynk & Co schlägt. Optisch ist der 4,54 Meter lange Crossover schon mal sicher kein Außenseiter und beim Anblick des Interieurs mit den 12,7 Zoll großen Touchscreen sowie dem 12,3 Zoll Instrumenten-Monitor bekommt man auch keine Panikattacke. Ganz im Gegenteil. Alles zwar etwas flippig auf modern getrimmt, aber durchaus ansehnlich und ein paar Volvo-Bedienelemente wie der kleine Knüppel des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes oder diverse Knöpfe in den Türen. Schließlich ist Lynk & Co ebenfalls eine Tochtermarke des chinesischen Autobauers Geely und damit eine Volvo-Schwester.
Viele Assistenten
Das Infotainment ist etwas verspielt und eher auf den asiatischen Geschmack zugeschnitten. Die Bedienung ist nicht immer selbsterklärend, was grundsätzlich kein allzu großes Problem ist, weil man sich eh in die Handhabung seines Fahrzeugs einarbeitet. Bei einem Abo-Auto, das verschiedene Menschen nutzen, kann das schon etwas nerven, wenn man erst eine Weile suchen muss, um eine Funktion zu finden. Immerhin kann das Smartphone per Apple CarPlay und Android Auto drahtlos verbunden werden. Eine klasse Idee ist der Feedback-Knopf im Dachhimmel. Da können die Fahrer Verbesserungsvorschläge machen, die dann gesammelt und gegebenenfalls umgesetzt werden. Da sollten sich mal die deutschen Autobauer ein Beispiel nehmen.
Auch bei den Assistenten bietet das China-SUV einiges: unter anderem einen adaptiven Tempomaten, einen Stau-Assistenten, Querverkehrs-Warner hinten, einen Spurhalte-Assistenten und einen Toter-Winkelwarner. Die Fischaugen-Perspektive der Rückfahrkamera ist etwas gewöhnungsbedürftig, zumal die Kopfstützen der Rückbank den Blick nach hinten einschränken. Die Sitze sind in Ordnung, bieten einigermaßen Seitenhalt, nur die Beinauflage könnte etwas länger sein und der Komfort etwas größer. Die Längsverstellung der Lenkradsäule könnte etwas ausgeprägter sein, aber auch so findet man schnell eine vernünftige Sitzposition. Platz ist kein Thema, auch in der zweiten Reihe kann man es sich bequem machen. Legt man die Lehnen der Rückbank um, entsteht eine ebene Ladefläche und das Kofferraumvolumen wächst von 466 auf 1.213 Liter. Nicht übermäßig, aber genug.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. April 2021