Auch der Tankstellenbetreiber Deutsche Tamoil will zusammen mit Kooperationspartner Allego in den nächsten Monaten weitere Schnellladesäulen an eigenen Tankstellen installieren. Während Fahrer eines Verbrennermodells an den normalen Zapfsäulen Sprit nachtanken, können wie bei Aral oder OMV Elektroautos mit bis zu 350 Kilowatt nachladen. Shell verfährt als einer von wenigen aktuell zweigleisig. Zum einen bieten die Hamburger synthetische Kraftstoffe an und offerieren so eine flüssige Alternative zu den normalen Kraftstoffen. Darüber hinaus finden sich am immer mehr großen Shell-Tankstellen auch Schnellladesäulen, die zusammen mit Partner EnBW betrieben werden. Im nächsten Schritt wollen zahlreiche Betreiber von Fastfood-Ketten und Supermärkten Ladesäulen aufstellen, damit die Kunden die Zeit von Verzehr oder Einkauf für das Nachladen nutzen können. Einige Geschäfte von McDonalds, Aldi oder Kaufland verfügen bereits über entsprechende Ladesäulen.
Private Ladeinfrastruktur
Mehrere Autohersteller gehören zum Ionity-Netz, das damit wirbt, an mehr als 300 Hauptverkehrsachsen seine Ladeparks in Betrieb zu haben. Derzeit sind 338 Stationen in Betrieb und 44 weitere im konkreten Aufbau. Durchschnittlich gibt es an einer Station sechs Schnellladepunkte und Ladegeschwindigkeiten von bis zu 350 Kilowatt. Wie viele andere auch in ganz Europa setzt Netzbetreiber Ionity auf den CCS-Stecker (Combined Charging System), der bei den meisten Fahrzeugen passt und für Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) verwendet werden kann. Ein anderer großer Anbieter ist EnBW. Das Ladenetz der Schwaben sowie der entsprechenden Partner ist das größte im deutschsprachigen Raum. Insgesamt gibt es in Europa mehr als 150.000 Ladepunkte, die an den einheitlichen Preis gebunden sind. Erst Ende März wurde das Ionity-Netz an das Netz von EnBW angebunden, was die Abrechnung für viele Fahrer eines Elektroautos deutlich erleichtert.
Der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur geht je nach Region und lokalen Rahmenbedingungen eher zögerlich voran. Laut Bundesverkehrsministerium wurden seit Beginn des Förderprogramms für private Wallboxen Ende November 2020 mehr als 300.000 Förderanträge für Wallboxen gestellt. Daher wurde der Fördertopf von ursprünglich 200 Millionen auf jetzt 400 Millionen Euro aufgestockt. So sollen bis zum Sommer mehrere Hunderttausend zusätzlicher privater Ladepunkte entstehen. Aktuell sollen nach Angaben des Verkehrsministeriums neun von zehn Ladevorgängen zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden.
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- Veröffentlicht: 07. April 2021