Mit der Sicht nach hinten ist es in vielen Autos nicht zum Besten bestellt. Die Autohersteller haben darauf lange Jahre bevorzugt mit Rückfahrkameras regiert, die ihr Bild auf die Navigationsbildschirme projizierten. Doch immer mehr Fahrzeuge gibt es mittlerweile mit einem digitalen Innenspiegel.
Blick zurück - ohne Zorn
Mit der Sicht nach hinten ist es in vielen Autos nicht zum Besten bestellt. Die Autohersteller haben darauf lange Jahre bevorzugt mit Rückfahrkameras regiert, die ihr Bild auf die Navigationsbildschirme projizierten. Doch immer mehr Fahrzeuge gibt es mittlerweile mit einem digitalen Innenspiegel.
So ganz neu ist die Erfindung, das Bild der Rückfahrkamera in den Innenspiegel zu bringen, nicht. Bereits vor rund zehn Jahren war der Innenspiegel in dem ein oder anderen asiatischen Auto weit mehr als eine sich spiegelnde Glasscheibe, die man manuell oder bestenfalls automatisch bei Lichteinfall verdunkeln konnte. Der rechte Teil des Innenspiegels wurde von einem kleinen Display hinterleuchtet. Legte man den Rückwärtsgang ein und aktivierte so die Rückfahrkamera, erschien wie aus dem Nichts im rechten Teil des Rückspiegels ein kleines Kamerabild von dem Bereich hinter dem Fahrzeug. Der Grund für die ungewöhnliche Position der Projektionsfläche war leicht gefunden. Viele Fahrzeuge verfügten seinerzeit noch nicht über ein Navigationssystem mit entsprechendem Bildschirm und so musste man sich eine andere Fläche suchen, wohin man das Bild der Kamera übertragen konnte.
Range Rover mit Hightech-Antenne
Mittlerweile ist die Technik weiter und die meisten Fahrzeuge verfügen über mindestens einen Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel, auf den sich das Bild der Rückfahrkamera oder der anderen Fotolinsen problemlos übertragen lässt. Der Rückspiegel wird mittlerweile jedoch bei einigen Fahrzeugen zu einem eigenen Display. Grund ist die schlechte Rundumsicht bei vielen Fahrzeugen. Egal ob Transporter, Coupé, Crossover oder Limousine - so richtig übersichtlich sind die meisten Fahrzeuge ab der B-Säule nicht mehr. Das stört besonders beim Rangieren in mehr oder weniger engen Parklücken und besonders am Abend, wenn die Rückfahrscheinwerfer den Bereich hinter dem Auto zumeist nur sehr unzureichend illuminieren. In den USA und Asien gibt es bereits eine Reihe von Fahrzeugen, bei denen der Innenspiegel weit mehr ist, als nur ein reiner Rückspiegel. An der Unterseite kann man dabei über einen Schalter zumeist umstellen, ob man eine normale Spiegelung oder das digitale Abbild sehen möchte. An das digitale Bild müssen sich die eigenen Augen jedoch ebenso gewöhnen wie an das der digitalen Außenspiegel, wie es Honda, Audi E-Tron oder der VW XL-1 anbieten. Cadillac führte ein solches System bei seinem Luxusmodell CT6 ein und stattete auf Wunsch auch das Elektromodell Chevrolet Bolt mit einem digitalen Innenspiegel aus. So ist beim Blick in den Spiegel jederzeit ein Kamerabild zu sehen und nicht nur eines, wenn es ans Einparken geht. Dann schaltet sich das Kamerabild zusätzlich auf dem großen Navigationsbildschirm an.
- Details
- Veröffentlicht: 05. April 2021