Die Zeit des Wartens ist vorbei. Endlich darf Audi das Tuch vom e-tron GT ziehen. Der technische Bruder des Porsche Taycan unterscheidet sich nicht nur in der Formensprache, sondern auch in nicht unwesentlichen technischen Details wie der Reichweite.
Lohn der späten Geburt
Die Zeit des Wartens ist vorbei. Endlich darf Audi das Tuch vom e-tron GT ziehen. Der technische Bruder des Porsche Taycan unterscheidet sich nicht nur in der Formensprache, sondern auch in nicht unwesentlichen technischen Details wie der Reichweite.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dieses Sprichwort ist schon viele Jahrhunderte gültig. Doch beim Audi e-tron GT und dem Porsche Taycan könnte sich diese Weisheit ins Gegenteil umkehren. Denn der Audi kommt gut zwei Jahre nach dem Porsche auf dem Markt und teilt sich mit dem Zuffenhausener Stromer die J1-Plattform und etwa 40 Prozent der Teile, also auch die Batterie und die permanenterregten Synchronmotoren. Trotzdem sieht man den beiden Konzernbrüdern die Verwandtschaft keineswegs an. Äußerlich ist lediglich die Frontscheibe identisch und im Interieur sind es die Verkleidungen an A- und B-Säule.
PS-Bremse bei Audi
"Ich habe schon viele Autos für VW und Audi gemacht, aber das hier ist das Schönste", strahlt Designchef Marc Lichte und streicht fast zärtlich über die Motorhaube, die beim e-tron GT tiefer liegt als die Kotflügel. Dieser aerodynamische Kniff ist auch Teil der neuen Formensprache. Bei der sollen in Zukunft aerodynamische Teile wie der große Diffusor oder die Lufteinlässe vorne deutlich sichtbar sein. "Wir waren wochenlang im Windkanal und schaffen einen echten cw-Wert von 0,24", sagt Lichte. Damit holt der Audi e-tron GT quattro aus der 93 Kilowattstundenbatterie (85 kWh netto) eine Reichweite von bis zu 488 Kilometern beziehungsweise 472 Kilometer (Audi RS e-tron GT, beide nach dem WLTP-Zyklus) heraus. Zum Vergleich: Beim Porsche Taycan Turbo S sind es bis zu 412 Kilometer und beim 4S Modell sind es 463 Kilometer (beides WLTP). Das Reichweiten-Plus kommt unter anderem durch Veränderungen an den Pouch-Batteriezellen und der Motorsteuerungssoftware zustande. Auch die speziellen aerodynamisch optimierten Stromspar-Felgen tragen genauso ihr Scherflein dazu bei, wie die serienmäßige Wärmepumpe.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. Februar 2021