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- Veröffentlicht: 30. Dezember 2020

Die Zeiten, in denen die Bezeichnungen der einzelnen Automodelle einfach und eingängig waren, sind lange vorbei. Aus der Typenbezeichnung lässt sich heute kaum mehr etwas erkennen - dafür werden diese immer länger.
Buchstabensalat

Die Zeiten, in denen die Bezeichnungen der einzelnen Automodelle einfach und eingängig waren, sind lange vorbei. Aus der Typenbezeichnung lässt sich heute kaum mehr etwas erkennen - dafür werden diese immer länger.
In den 80er Jahren machten viele europäische Autobauer noch abfällige Späße über die wilden Buchstabenkolonnen, die sich an den Heckdeckeln so manches frisch auf den Markt gekommenen asiatischen Automobils befanden. Es waren weniger Namen wie Mazda 626, Mitsubishi Colt oder Hyundai Pony, sondern vielmehr die Ausstattungslinien oder Merkmale, die sich dem unkundigen Beobachter durch die Buchstaben am Heckdeckel, in der Heckscheibe oder den Kotflügeln nicht erschlossen. Mit einem einfachen L für Luxus, GL für Grand Luxe, GT für Grand Touring oder i wie Injektion war es nicht getan. Da standen SLX, GLX oder SSS bei sportlichen Modellen von Nissan. Zudem wurde auf Ausstattungsdetails oder Motorspezifikationen hingewiesen. 16 V, ABS, Airbags - wer nichts zu lesen hatte, schaute einfach auf das Heck des Vordermanns. Aus der Zahlenbezeichnung ließ sich allgemein der Hubraum ablesen und so gab es zwischen 1,2 und 5,0 allerlei Nummern, die Aufschluss über das Triebwerk selbst gaben - oftmals noch gepaart mit der Zahl der Zylinder. V4, V6, V8, V10 oder gar V12 - am besten noch mit dem Zusatz Turbo oder Kompressor waren es Insignien der Macht und Potenz auf den Straßen.
Endlos-Kolonnen bei Porsche und Audi
Wie vieles in der Autoindustrie haben sich auch die Zeichen geändert. Die Buchstaben- und Zahlenkombinationen sorgen mittlerweile oftmals für mehr Verwirrung als diese reale Erkenntnis über den Antrieb an sich bringen. Dazu sind einige Modellbezeichnungen zu lang, dass man die Schriftgröße verkleinern musste, um diese auf den Heckdeckel oder ins Verkaufsprospekt zu bringen. Einen der Vögel schießt aktuell Porsche mit seinen teilelektrifizierten Modellen ab. Kann man über die Bezeichnung Porsche Taycan Turbo S bei einem reinen Elektromodell noch müde lächeln, lässt einen die Nomenklatur des Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo in Länge und Kreativität beinahe fassungslos zurück. 40 Buchstaben, um ein Auto in seiner Modellart nebst Motorisierung und Karosserievariante zu beschreiben ist viel zu viel des Guten. Ganz nebenbei ist in der Modellbezeichnung die Zahl der Zylinder (acht) die Bauart des Motors (V-Form) oder die Motorleistung (700 PS) gar nicht mehr zu erkennen. Immerhin handelt es sich im Gegensatz zum Taycan Turbo S um einen Verbrenner mit echtem Turbolader.