Die Bundesregierung will Tankstellenbetreiber dazu verdonnern, an ihren Stationen nicht nur Diesel und Benzin, sowie ggf. Erdgas zu vertreiben, sondern auch einige Ladesäulen für Elektroautos bereitzuhalten. Möglich gemacht werden soll das durch ein entsprechendes Konjunkturprogramm, wonach sich die Ladesäulendichte in den nächsten Jahren deutlich verbessern sollte. Unklar ist dabei weiterhin, wie viele Ladestationen man real benötigt. Für die geforderte eine Million Elektroautos geht der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft davon aus, dass man mindestens 70.000 Ladestationen und 7.000 Schnellladepunkte braucht. Bundesfinanzminister Olaf Scholz schweben bis zum Jahre 2030 rund eine Million Ladepunkte in Deutschland vor. Viele Experten behaupten, dass eine deutlich kleinere Zahl reichen würde, weil Akkus leistungsfähiger würden und die Ladegeschwindigkeit zunehme. Scholz kann sich dabei sogar vorstellen, es Tankstellen vorzuschreiben, auch Ladesäulen aufzustellen, wenn die sich weigern würden. Dabei schütteln die meisten Tankstellenbetreiber mit Blick auf die zusätzlichen Kosten und die dafür benötige Fläche den Kopf. Derzeit gibt es Deutschland rund 15.000 Tankstellen, sodass es auf einen Schlag einen nennenswerten Zuwachs durch die Tankstellen mit Ladesäulen gäbe. Doch wenn die Zahl der Elektroautos sich in den nächsten Jahren weiter derart steigert wie 2020 wird die Nachfrage schon den Markt regulieren und gerade größere Tankstellen werden die Elektro-Zapfsäulen gerne als zusätzliche Einnahmequelle nutzen. Schließlich verdienen die Tankstellenbetreiber an einem Liter Benzin oder Diesel nur ein paar Cent.
Fotos: Aral
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- Veröffentlicht: 27. Dezember 2020