Wer an Porsche denkt, dem kommt in erster Linie der 911er in den Sinn. Dabei ist der Vorzeigesportwagen zusammen mit Boxster und Cayman volumenmäßig längst ein Nebendarsteller im prall gefüllten Produktportfolio, weil die Viertürer in Form von Macan, Cayanne und Panamera den Ton angeben. Bei den Klassikfans steht jedoch auch der 944 zunehmend hoch im Kurs.
Ungeliebtes Kind
Wer an Porsche denkt, dem kommt in erster Linie der 911er in den Sinn. Dabei ist der Vorzeigesportwagen zusammen mit Boxster und Cayman volumenmäßig längst ein Nebendarsteller im prall gefüllten Produktportfolio, weil die Viertürer in Form von Macan, Cayanne und Panamera den Ton angeben. Bei den Klassikfans steht jedoch auch der 944 zunehmend hoch im Kurs.
Wer einen historischen Porsche fahren will, sucht zumeist nach einem 911. Die einen wühlen nach einem bezahlbaren G-Modell, andere haben sich längst in den 964 verliebt, der Ende der 80er / Anfang der 90er für jede Menge Aufsehen sorgte. Seit Jahren beliebt und mittlerweile nicht mehr als Boomfahrzeug mit astronomischen Preisen unterwegs: der 993. Stattdessen steigt der Nachfrage zunehmend nach jüngeren Modellen der Generation 996, der besonders als 996 4S und 996 Turbo heiß begehrt ist. Doch wer durch die verschiedenen Elfer-Generationen mit ihren stattlichen Gebrauchtwagenpreisen gräbt, dem kommt wohl irgendwann auch einmal der 944 in den Sinn. Nicht ganz so unsportlich wie der einstige 924 und dabei nicht so teuer oder aufwendig wie der spätere 968 ist der Porsche 944 eine echte Versuchung.
Erfolgreicher Rennwagen
Die Transaxle-Modelle des Porsche-Konzerns entstanden eher durch Zufall. Erst wollte VW einen Volkssportler bauen, beauftragte Porsche mit der Entwicklungsarbeit und kippte das Projekt 1974 im Nachbeben der Ölpreiskrise. In Zuffenhausen glaubte man aber an das Projekt eines Sportlers für Jedermann und brachte zwei Jahre später den Porsche 924 auf den Markt. Das Einsteigermodell kostete nur etwas mehr als 23.000 D-Mark und war damit rund 10.000 D-Mark billiger als der günstigste 911er. Obwohl die Transaxle-Bauweise, eine deutliche gutmütigere Fahrdynamik als die klassischen Porsche-Boxer versprach, stand für die 911er-Fans mit dem neuen Modell der Untergang des Zuffenhauseners Sportwagen-Universums bevor. Ein Vierzylinder-Motor und ein Cockpit, aus dem einen die VW-Großserie förmlich ansprang - für die Porsche-Aficionados Grund genug den Daumen zu senken und verächtlich Hausfrauen-Porsche zu zischen.
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- Veröffentlicht: 27. November 2020