Diese Weisheit ist nicht nur bei den beiden großen Autobauern angekommen. Der Zulieferer Bosch entwickelt gemeinsam mit dem amerikanischen Unternehmen Nikola Truck einen 40 Tonner, der bereits in drei Jahren über die Straßen rollen soll. Ein wichtiges Ziel ist eine konkurrenzfähige Reichweite. In welchen Dimensionen die Amerikaner da denken, haben sie schon vor einigen Jahren mit dem Brennstoffzellen-Prototypen Nikola One gezeigt, der 1.600 Kilometer Reichweite hatte. Allerdings dürften den Amerikanern mittlerweile auch klar geworden sein, dass die Kilometerbäume auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht in den Himmel wachsen. Bosch liefert unter anderem die eAchse, die Antriebsstrangsteuerung sowie wichtige Komponenten für die Brennstoffzelle.
Interessanterweise entwickelt sich die Schweiz immer mehr zu einem Testfeld für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge. Der koreanische Autobauer Hyundai hat beim beschaulichen Alpenland schon den Fuß in der Türe und will bis zum Jahr 2025 rund 1.600 Brennstoffzellen Lkws des Modells H2 Xcient über die Straßen rollen lassen. Der Kniff mit dem die Koreaner den Schweizern die kostspieligen Wasserstoff-Transporter, deren Reichweite circa 400 Kilometer beträgt, schmackhaft machen will, ist ein ausgetüfteltes Bezahlmodell: Der große Einzelhandelskonzern Coop kauft die Lkw nicht, sondern mietet sie zu einem Kilometerpreis, der dem eines Diesellasters entspricht.
Fotos: press-inform / Hyundai
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 10. Juni 2020