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Range Rover verpasst seinem Flaggschiff eine Mildhybrid-Elektrifizierung. In der Kombination mit dem Reihensechszylinder-Turbo inklusive elektrischem Verdichter liefert der Briten-Kreuzer eine geschmeidige Vorstellung ab.

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Der Range Rover P400 MHEV kostet mindestens 113.700 Euro (Foto: press-inform / Land Rover)

Range Rover verpasst seinem Flaggschiff eine Mildhybrid-Elektrifizierung. In der Kombination mit dem Reihensechszylinder-Turbo inklusive elektrischem Verdichter liefert der Briten-Kreuzer eine geschmeidige Vorstellung ab.

In diesem Jahr feiert der Range Rover sein 50. Geburtstag. Egal in welcher der vier Generationen man sitzt, eines ist beim Luxus-SUV unverändert: nämlich die Kombination aus Komfort und Geländegängigkeit. Das bleibt so, auch wenn die Briten bei den Motorisierungen mit der Zeit gehen und bei ihrem Vorzeige Modell einen Mildhybriden installiert haben. Die Investition geschieht nicht ganz freiwillig: Die EU-Abgasregularien und der vorgeschriebene Flottenverbrauch zwingen die Hersteller, die Elektrokomponenten ins Auto zu bringen. Da werden auch für die Briten keine Extrawürste gebraten.

Allen Fahrsituationen gewachsen

Bei diesem elektrifizierten Antriebskonzept haben Briten einiges an Technik in den Antriebsstrang gesteckt: Neben dem Startergenerator, die bei Bedarf unterstützend eingreift, macht noch ein elektrischer Verdichter dem längs eingebauten Reihensechszylinderturbo Beine. Die variable Ventilhubsteuerung tut ihr Übriges. Jaguar Land Rover Technikchef Nick Rogers fasst die Technikdichte in Worte: "Für herausragende Komforteigenschaften des Triebwerks sorgt sein perfekter Massenausgleich: Der Motor läuft beeindruckend leise."


Das ist kein britisches Overstatement, sondern eine etwas blumige Beschreibung des Sachverhalts. Das Zusammenspiel zwischen dem 48 Volt Startergenerator und dem Reihensechszylinder läuft nicht nur mit einem geringen Geräuschniveau, sondern auch sehr geschmeidig ab - und das auch beim niedrigen Drehzahlniveau. Immer schießt einem das Adjektiv "leichtfüßig" durch den Kopf. Immerhin reden wir hier von einem fünf Meter langen und 2.267 Kilogramm schweren Flaggschiff. Dass der Range Rover beim Komfort und dem Fahren im Gelände in der ersten Liga spielt, setzt man mittlerweile voraus und der Allradantrieb hilft nicht nur bei Schnee und Schlamm, sondern auch bei glattem Asphalt.

Elektrifizierung nicht auf Kosten des Platzangebots

Mit einer fast schon majestätischen Souveränität kommt der Ranger Rover P400 MHEV mit jeder Verkehrssituation zurecht. Ob entspanntes Gleiten mit Zwischenspurts auf der Landstraße, Stop and Go in der Stadt oder schneller auf der Autobahn - der Range Rover hat immer dank seiner 294 kW / 400 PS und dem maximalen Drehmoment von 550 Newtonmetern, das bei 2.000 U/min bereitsteht, die richtige Antwort parat. In 6,3 Sekunden ist aus dem Stand die 100 km/h-Marke erreicht und weiter geht es bis 225 km/h. Den Norm-Durchschnittsverbrauch gibt Land Rover mit 11,3 l/100 km an. Nach unserer Testfahrt standen 11,8 Liter pro 100 Kilometer auf der Uhr.

Mit dem Range Rover lässt es sich komfortabel reisen (Foto: press-inform / Land Rover)
Das Cockpit unterscheidet sich nicht von den Versionen mit Verbrennungsmotoren (Foto: press-inform / Land Rover)
Der Range Rover P400 MHEV ist mit dem normalen Radstand genau fünf Meter lang (Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)

Systeme wie ein Toter-Winkel-Assistent, die Spurhaltefunktion und der Notbremsassistent unterstützen den Fahrer. Gerade beim Head Up Display und dem Infotainment haben sich die Briten gegenüber früheren Modellen deutlich verbessert. Im Innenraum unterscheidet sich der mildhybridisierte Range Rover nicht von seinen Brüdern, bei denen nur ein Verbrennungsmotor unter der Motorhaube wummert - und das ist auch gut so. Bei einem Grundpreis von 113.700 Euro kann man sich auch durchaus ein wenig Material-Luxus gönnen. Also thront man auf feinen Ledersesseln, die Hand greift nach Aluminium und die Augen blicken auf feine Holzapplikationen. Da kommt schon beim Einsteigen entschleunigende Gemütlichkeit auf. Allerdings treibt das feine Ambiente den Preis nach oben. Sobald man sich extensiv im Ausstattungsregal bedient, sind einige extra Tausender nötig.


Die Elektrifizierung geht nicht auf Kosten des Platzangebots: In der zweiten Reihe kommt auch beim normalen Radstand Business Class Feeling auf und auch das Fassungsvermögen des Kofferraums unterscheidet sich mit einem Volumen von 707 bis 1.943 Litern (bei umgelegten Rücklehnen) nicht von dem der anderen Range Rover. Bleibt zum Abschluss nur noch der Blick auf die Geländegängigkeit des MHEV Range Rovers. Da können sich alle Offroader entspannt zurücklehnen und das Zelt samt Heringen einpacken: Sowohl bei der Wattiefe (90 Zentimeter) als auch bei der Bodenfreiheit (29,7 Zentimeter) hält der Range Rover mit seinen Brüdern mit. Letztendlich gilt auch für diesen elektrifizierten Range Rover das seit 50 Jahren gültige Motto, dass man mit diesem Auto immer passend gekleidet ist. Egal ob Oper, Restaurant, Wüste oder auf eisigem Geläuf.

(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)
(Foto: press-inform / Land Rover)

Autor: Wolfgang Gomoll, Wülfarth  Stand: 06.06.2020
Fotos: press-inform / Land Rover