Die Car-to-X-Technologie ermöglicht die drahtlose Kommunikation zwischen Fahrzeugen und der entsprechenden Verkehrsinfrastruktur. Die Technologie bietet dabei Verkehrsmanagementlösungen, die es dem Fahrer unter anderem ermöglichen, Ampeln zu überwachen und so den Verkehrsfluss zu verbessern. Eine weitere Anwendung ist eine elektronische Notbremslichtwarnung, die den Fahrer über die Bremsinformationen des vorausfahrenden Fahrzeugs informiert. Die Technologie unterstützt nicht nur autonome Fahrzeuge, sondern hilft auch bei der Optimierung des Verkehrsflusses und der Reduzierung der Fahrzeugemissionen.
Gleiche Standards fehlen
Volkswagen geht einen anderen Weg und ist dabei einen nennenswerten Schritt weiter als Daimler. Denn der VW Golf 8 ist eines der ersten Massenfahrzeuge, der sich mit anderen Fahrzeugen austauschen kann. Problem: bisher versteht ihn jedoch kaum einer, denn der Standard ist ein komplett anderer als beispielsweise bei Daimler. Im Gegensatz zu den Schwaben ist die neueste Golf-Generation mit einer Vernetzungstechnik ausgestattet, die auf dem Funkstandard 802.11p basiert. Technisch ein mobiles WLan-Netz, mit dem beispielsweise Computer oder Tablets mit dem Internet verbunden sind. Technisch ist der WLan-p-Standard weitgehend ausgereift und die Module nicht sonderlich teuer. Damit kann der neue Golf Informationen in einem Umfeld von bis zu 800 Metern mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen. Zudem braucht das Auto im Gegensatz zur von vielen bevorzugten 5G-Technik kein Mobilfunknetz. Ursprünglich sollte dafür bereits die aktuell 4G- / UMTS-Technik ausreichen, doch die mangelnde Datengeschwindigkeit und ein nur mäßig ausgebautes Netz in vielen Regionen haben dazu geführt, dass sich UMTS für die Car-to-X-Kommunikation nicht durchsetzen konnte. Doch bei Funktechnik allein soll es nicht bleiben. Verschiedene Hersteller wollen die Funktechnik im Nahbereich mit der Kombination aus informativen Scheinwerfern und Kamerasystemen ergänzen.
Aus dem ehemaligen Car-to-X wurde im Laufe der letzten Jahre der neue Standard C-V2X (Cellular Vehicle to X), der mit Systemen wie der des neuen VW Golf konkurriert. Dabei sind die beiden Technologien aktuell nicht miteinander kombinierbar. Heißt, dass ein Golf in erster Linie nur mit Modellen des Volkswagen Konzerns kommunizieren kann und somit auch Marken wie Audi, Porsche, Skoda oder Seat ins Boot geholt werden. Das sind schon deshalb eine ganze Menge, weil das die neuen Fahrzeuge der Baukästen MQB, MEB und MLB umfasst - lassen jedoch den Großteil der anderen Fahrzeuge außen vor, obwohl auch andere internationale Hersteller in den vergangenen Jahren auf die Technik von WLan-p eingestiegen sind. Marken wie Volvo, Hyundai / Kia oder Renault bringen die ersten Modelle ebenfalls mit dieser mobilfunkunabhängigen Funktechnik oder haben dies bereits getan. Jedoch ist fraglich, ob die beiden Techniken bis zum Ende der Dekade unter einen technischen Hut gebracht werden können und man sich so im Fall der Fälle in Sekundenbruchteilen bestens versteht.
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- Veröffentlicht: 03. Juni 2020