Reden ist Silber - Schweigen ist Gold. Die automobile Zukunft sieht jedoch ganz anders aus. Die Autos von morgen werden sich ausgiebig miteinander austauschen - jederzeit und in Sekundenbruchteilen. Fahrzeuge wie der VW Golf oder ein Volvo XC90 können das schon heute.
Car-to-X-Kommunikation
Reden ist Silber - Schweigen ist Gold. Die automobile Zukunft sieht jedoch ganz anders aus. Die Autos von morgen werden sich ausgiebig miteinander austauschen - jederzeit und in Sekundenbruchteilen. Fahrzeuge wie der VW Golf oder ein Volvo XC90 können das schon heute.
Die sogenannte Car-to-X-Kommunikation ist alles andere als neu. Bereits seit mehr als 25 Jahren sind Autohersteller und Zulieferer auf der Suche nach Standards, wie Automobile untereinander und mit Verkehrszeichen oder Ampelanlagen kommunizieren können. Die Gründe für die Bestrebungen liegen auf der Hand: wenn es an einer unübersichtlichen Stelle zu einem Unfall gekommen ist, in einer Kurve plötzlich Eis die Fahrbahn rutschig macht oder eine Ampel bereits vorab signalisiert, dass sie gleich auf rot umspringt, können sich Fahrer und Auto darauf einrichten. Das Ziel dieser Reise ist für alle seit den späten 90er Jahren klar; nur bei der gemeinsamen Sprache haperte es. Lange Jahre fehlte schlicht die rechte Technik. Die Mobilfunkstandards waren zu langsam, die Funkübertragungen antiquiert und ein elektronischer Kettenbrief wurde untereinander nicht verstanden, weil die Bordelektronik jedes Herstellers eine andere Sprache versteht.
Sicherheit durch den Schwarm
So groß die Entwicklungen auch waren und selbst in Anbetracht dessen, dass das vernetzte Fahrzeug längst Realität ist, hat sich in der Serienumsetzung vergleichsweise wenig getan. Die Autohersteller bringen das Thema mit Hochdruck voran, doch der Kunde merkte davon nur wenig. Daimler hat mehrere Testregionen, wo Pilotversuche mit Car-to-X-Kommunikationstechnik laufen. "Mit den Car-to-X Funktionen kann die Sicherheit in verschiedenen Fahrsituationen verbessert werden", sagt Michael Hafner, Leiter Fahrtechnologien und automatisiertes Fahren bei Daimler, "denn aufgrund der nahtlosen Integration des Car-to-X Systems in die Fahrzeugsysteme können Mercedes-Benz Pkw verschiedene Gefahren wie rutschige Straßen automatisch erkennen." Bei den Pilotversuchen versorgen die mit Car-to-X-Technologie ausgestatteten Fahrzeuge den Liveverkehr, sodass die Sensoren rutschige Fahrbahnbedingungen erkennen können. Diese Informationen werden in Echtzeit an Daimler weitergeleitet und auf digitalen Karten in den beiden Straßeninstandhaltungsbetrieben angezeigt.
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- Veröffentlicht: 03. Juni 2020