Immer mehr Coupés und Cabrios verschwinden aus den Angebotslisten der Autohersteller. Was in den 80er und 90er Jahren noch cool und begehrenswert war, ist mittlerweile zum Ladenhüter verkommen. Zahlreiche Modelle werden gestrichen.
Kaum noch Nachfrage
Immer mehr Coupés und Cabrios verschwinden aus den Angebotslisten der Autohersteller. Was in den 80er und 90er Jahren noch cool und begehrenswert war, ist mittlerweile zum Ladenhüter verkommen. Zahlreiche Modelle werden gestrichen.
Viele Autohersteller rühmen sich damit, ebenso elegante wie emotionale Coupés im Programm zu haben. In der Realität sind die Modelle zwar schick, elegant und sehenswert, doch keine echten Sportcoupés mit zwei Türen, sondern viertürige Limousinen, die durch eine flache Dachlinie zu Pseudo-Coupés gemacht wurden, um höherer Verkaufspreise zu erzielen. Dagegen sind viele reale Coupés aus dem Modellangebot verschwunden. Mercedes hat jüngst sein S-Klasse Coupé eingestellt, es scheint zweifelhaft, ob BMW einen zweitürigen Nachfolger von seinem sportlichen 8er produzieren wird. Peugeot hat seine schicken Coupés wie 406 oder 407 schon vor Jahren ebenso einschlafen lassen wie Opel seinen coolen Astra GTC. Der Grund ist die geringe Kundennachfrage, denn insbesondere ältere Kunden mit entsprechenden finanziellen Möglichkeiten standen einst auf die Coupés. Viele sind im Laufe der Jahre auf kraftvoll motorisierte SUV umgestiegen - auch dem souveränen Sicherheitsgefühl und der hohen Sitzposition wegen.
Selbstständige und Freiberufler als Cabriofans
Ähnlich schwer haben es die Cabriolets, denn auch sie werden aus den Modelllisten immer mehr zusammengestrichen. Jüngst stellte Volkswagen seinen Beetle ein, der insbesondere in den USA ein echter Imageträger war. Mercedes hat sich vom SLC / SLK ebenso verabschiedet wie von seinem S-Klasse Cabriolet und auf lange Sicht dürfte es wohl zwei so nah beieinander positionierte Sonnenanbeter wie C- und E-Klasse nicht mehr geben. Hier werden in der kommenden Generation wohl ein Coupé und Cabriolet seinen Platz abgeben müssen. Immerhin sind AMG GT Roadster und endlich auch ein neuer Mercedes SL im Angebot der Schwaben gesetzt. Manche Hersteller haben ihre Cabriolets gar komplett aus dem Programm geworfen. Ford (abgesehen vom US-Modelle Mustang), Opel, Volvo, Nissan oder gerade Peugeot - lange Jahre mit Erfolgsmodellen wie Peugeot 306 Cabrio / 307 cc oder 206 / 207 cc die unangefochtene Cabriomarke Nummer eins - haben gar keine Sonnenterrassen mehr im Angebot. Und selbst ein Bestseller wie der offene VW Golf ist mittlerweile verschwunden. Kaum anzunehmen, dass die verschrobene Mischung aus Cabriolet und SUV wie das VW T-Roc Cabrio, der offene Nissan Murano oder das Range Rover Cabrio nennenswerte Stückzahlen generieren und das Segment damit ernsthaft beleben.
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- Veröffentlicht: 24. Mai 2020