VW: Modularer E-Antriebs-Baukasten (MEB): Der MEB bietet ebenfalls eine große Flexibilität, um verschiedene Fahrzeugkonzepte zu realisieren. Daher sind mit dieser Architektur zwei Radstände möglich. Zieht man die Achsen weiter auseinander, wie das beim "Roomzz" der Fall ist, sind Vehikel mit einer Länge von fünf Metern - und eventuell mehr - machbar. VWs BEV-Erstling, der ID.3 basiert auf dem kurzen Radstand des MEB (2.765 Millimeter), ist 4,26 Meter lang, 1,81 Meter breit, 1,55 Meter hoch und 1.719 Kilogramm schwer. Das sind in etwa die Abmessungen des Golf 7. Die Platzverhältnisse sind dank des flachen Unterbodens und des rund 15 Zentimeter weiter vom Fahrer entfernte Armaturenbrett opulenter als bei ähnlich dimensionierten Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Renault und PSA
Aber auch bei den Batterien bietet der MEB verschiedene Alternativen, nicht zuletzt, weil mehr Reichweite in Zukunft als Sonderausstattung zählt, und daher Aufpreis kostet. Die Akkus der Basisversion haben beim ID.3 eine Kapazität von 48 Kilowattstunden (netto 45 kWh). Das ergibt eine Reichweite von 330 Kilometern (WLTP). Bei der mittleren Batteriegröße 62 kWh (48 kWh netto) sind es 420 km (WLTP) und mit der größten 82 kWh (77 kWh netto) kommt man 550 Kilometer (ebenfalls WLTP) weit. Beim ID.3 sitzt der Elektromotor auf der Hinterachse und ein Allradantrieb ist aufgrund der Platzverhältnisse nicht vorgesehen, aber grundsätzlich möglich: Beim SUV, das später folgen wird, soll eine 75 kW Maschine an der Vorderachse eingebaut werden.
PSA - CMP (Common Modular Plattform) und Efficient Modular Platform 2 (EMP2): Die CMP-Architektur ist auch für Plug-in-Hybride vorgesehen, bildet aber in der PSA-Gruppe die Basis für die BEV-Mobile im B- und C-Segment. Die Plattform wurde gemeinsam mit dem chinesischen Partner Dongfeng entwickelt und wird neben Kleinwagen auch bei Limousinen und Kompakt-SUVs eingesetzt. Ähnlich, wie der MEB ist auch die CMP-Architektur modular aufgebaut: Möglich sind drei verschiedene Heckbauteile, drei Radstände und zwei Spurweiten. Als Antriebsquelle dient zum Beispiel ein 115-PS-E-Motor, der die Autos bis maximal 150 km/h beschleunigt. Bei aktuellen CMP-Autos, wie der Opel Corsa-e hat die Batterie eine Kapazität von 50 kWh. Der Technikbruder Mokka X wird ebenfalls als rein elektrische Version zu haben sein und neben dem Frontantrieb auch eine BEV-Allradvariante bekommen, bei der ein Elektromotor an die Hinterachse gepackt wird. Für das C- und D-Segment ist die Efficient Modular Platform 2 (EMP2) vorgesehen, bei denen PSA aktuell vorrangig auf Plug-in-Hybride setzt. Allerdings können laut PSA-Technikern auch SUVs der Oberklasse mit diesem Antriebsstrang bestückt werden und auch ein E-Allradantrieb mit einem zweiten Elektro-Motor an der Hinterachse sei problemlos machbar.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 14. April 2020