Alle paar Jahre kommt sie wieder - die Idee vom idealen automobilen Lebenselixier namens Wasserstoff. Außer Kleinserien ist trotz gigantischer Entwicklungsaufwände bisher nichts Zählbares auf der Straße. Während Volkswagen die Brennstoffzelle auf lange Sicht nicht in PKW sieht, bringt BMW in zwei Jahren eine Testflotte an den Start - wieder einmal.
Wasser marsch?
Alle paar Jahre kommt sie wieder - die Idee vom idealen automobilen Lebenselixier namens Wasserstoff. Außer Kleinserien ist trotz gigantischer Entwicklungsaufwände bisher nichts Zählbares auf der Straße. Während Volkswagen die Brennstoffzelle auf lange Sicht nicht in PKW sieht, bringt BMW in zwei Jahren eine Testflotte an den Start - wieder einmal.
Die Aussagen zum Thema Wasserstoff waren auch im Hause Volkswagen nicht immer eindeutig. Während Konzern-CEO Herbert Diess seine Gefolgsleute mehr denn je darauf einschwört, sich endlich auf den Elektroantrieb zu konzentrieren und Nebenschauplätzen wie Gasantrieben oder der Brennstoffzelle endgültig die kalte Schulter zu zeigen, äußerte sich der scheidende Audi-CEO Bram Schot noch im vergangenen Jahr, dass man wieder in das Thema Brennstoffzelle einsteigen wolle. Abwarten wie das der neue Audi-CEO und ausgemachte Technikexperte Markus Duesmann sieht, der diese Woche in Ingolstadt die Nachfolge von Bram Schot antritt.
Asiaten sind vorn
Auch Volkswagen-Markenchef Ralf Brandstetter erteilte dem Thema Wasserstoff uuletzt wieder eine deutliche Absage: "Die Brennstoffzelle ist für uns im Bereich PKW keine Option." Bei Volkswagen und den Konzerntöchtern spielte der Wasserstoff bisher noch nie eine nennenswerte Rolle. Immerhin forschte man einige Jahre mit Vorserienmodellen von Audi A7 / VW Passat (US-Version), die man nach eigenen Aussagen innerhalb von rund zwei Jahren auf die Straße hätte bringen können. Doch wie bei vielen anderen Herstellern auch zweifelten insbesondere die Vertriebler an der Zukunft des Wasserstoffantriebs, denn seit vielen Jahren liegen die größten Probleme der Brennstoffzelle nicht bei den Autoherstellern selbst, sondern in der mehr als löcherigen Infrastruktur. Ein Tankstellennetz in einem Land oder gar auf einem Kontinent aufzubauen, erscheint angesichts der großen Kosten, die durch die speziellen Hochdrucktanks und die Füllanlagen entstehen, in den nächsten Jahren abwegig. Insbesondere, weil die Brennstoffzelle mittlerweile nicht nur gegen die übermächtige Ölindustrie ankämpfen muss, sondern einen deutlich gefährlicheren Gegner hat: die Akkutechnik.
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- Veröffentlicht: 30. März 2020