Die Corona Krise zieht weltweit immer größere Kreise und so langsam gibt es erste Analysen, wie sehr diese einzigartige Pandemie die Autoindustrie verändern wird. In diesem Jahr rechnen Experten mit einem Produktionsrückgang von bis zu zehn Millionen Fahrzeugen.
Corona-Krise: Zehn Millionen Autos weniger
Die Corona Krise zieht weltweit immer größere Kreise und so langsam gibt es erste Analysen, wie sehr diese einzigartige Pandemie die Autoindustrie verändern wird. In diesem Jahr rechnen Experten mit einem Produktionsrückgang von bis zu zehn Millionen Fahrzeugen.
Allein durch die anhaltenden Produktionsausfälle im März und dem kommenden April wird es dem weltweiten Markt an rund 1,6 Millionen Fahrzeugen fehlen. "Noch ist es zu früh, um konkrete Zahlen zu nennen, die den Einfluss der Pandemie auf die Autoindustrie belegen. Aber ich gehe davon aus, dass wir bisher nur einen Bruchteil der Verwerfungen sehen. Nicht zuletzt, weil sich mittelfristig auch das Verhalten der Konsumenten ändern wird", so Andreas Radics, geschäftsführender Partner bei Berylls Strategy Advisors, "selbst wenn die Produktion weltweit wieder anlaufen kann, ist offen, wie schnell sich das Kaufverhalten normalisiert." Erst gestern hatten Giganten wie Volkswagen oder Fiat Chrysler Automobiles verkündet, dass sie ihre Fertigungen länger als bisher geplant in den April hinein aussetzen müssen. Die Gründe hierfür sind die gleichen, wie beim Start vor knapp zwei Wochen. Zum einen geht es um die Gesundheit der Arbeiter bei der Produktion; zum anderen fehlen zunehmend dringend benötigte Komponenten, weil die Zulieferer ihre Fertigung ebenfalls ausgesetzt haben oder die Logistikketten per Schiff, Lastwagen, Zug oder LWW unterbrochen sind. "Die gute Nachricht ist, dass die Fertigung in China nahezu überall wieder angelaufen ist und die Kunden wieder zu den Händlern gehen, um Autos zu kaufen", räumt Andreas Radics ein, "einzelne Marken melden, dass sie bereits wieder bei 70 bis 80 Prozent des erwartbaren Volumens angelangt sind. Sofern kein weiterer Covid-19-Ausbruch kommt, ist dies ein überaus positives Signal, aus diesem so wichtigen Markt."
Bereits 1,6 Millionen Autos weniger
Daher laufen auch bei den Krisenteams der Autohersteller in Europa, Asien und den USA längst unterschiedlichste Planungen, wann man in den zahlreichen Werken wieder in die Fertigung ansteigen kann. Firmen und Politik sind sich dabei einig, dass dies so schnell als möglich sein muss, denn die wirtschaftlichen Folgen kosten Tag für Tag hunderte Millionen Euro. Es droht nicht nur die Ausweitung der bereits begonnenen Kurzarbeit, sondern auch Kündigungen und Firmenpleiten, die durch welche immer auch gearteten Rettungsschirme auf lange Dauer nicht verhindert werden können.
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- Veröffentlicht: 27. März 2020