Darauf haben alle Sportwagenfans schon seit Monaten sehnlichst gewartet. An sich sollte das Topmodell der 911er-Familie auf dem Genfer Salon enthüllt werden. Nach dessen Absage verliert der 911 Turbo S der Modellreihe 992 nun virtuell seine Tarnung. An seiner Faszination endet das nichts.
Königskind
Darauf haben alle Sportwagenfans schon seit Monaten sehnlichst gewartet. An sich sollte das Topmodell der 911er-Familie auf dem Genfer Salon enthüllt werden. Nach dessen Absage verliert der 911 Turbo S der Modellreihe 992 nun virtuell seine Tarnung. An seiner Faszination endet das nichts.
Denn der Porsche 911 Turbo S schafft in seiner neuesten Generation eines, was auch all seinen Vorgängern gelang: er bietet einen überraschend großen Unterschied zu allen anderen Modellvarianten der entsprechenden Baureihe. Dabei ist die Nomenklatur des Porsche 911 Turbo S im Laufe der Jahre nicht mehr als die Bezeichnung des Topmodells, denn mit einem Turbolader ist abgesehen von den Rennsportversionen des GT3 seit Jahren die gesamte Elfer-Familie unterwegs. Der neue Turbo S aus der neuen Generation 992 ist wie zu erwarten optisch noch bulliger, noch kraftvoller und behält sein charakteristisches Leitwerk am breiten Heck.
Breiter als bisher
Doch die Optik ist das eine. Bei der Technik hat das neue Topmodell ebenso deutlich nachgelegt wie bei der Motorleistung. Der 3,8 Liter große Doppelturbo leistet nunmehr 478 kW / 650 PS - das sind 70 PS mehr als sein alles andere als schwächlicher Vorgänger. Auch beim maximalen Drehmoment gab es mit einem Plus von 50 Nm einen Anstieg auf 800 Nm. Grund für den Leistungszuwachs ist ein neues Triebwerk mit einem komplett neuen Turbomodul. Hierbei wurde die bisherige Führung von Prozessluft und Ladeluftkühlung getauscht. Vor den nun im hinteren Kotflügel angeordneten Luftfiltern kommen zwei weitere Luftströme durch das Heckdeckelgitter hinzu. Damit verfügt der neue 911 Turbo S über vier Ansaugstellen mit deutlich größerem Gesamtquerschnitt, was dem Wirkungsgrad des Motors zugutekommt. Zwei spiegelbildlich aufgebaute Turbolader mit variabler Turbinengeometrie bringen es letztlich auf die 650 PS / 800 Nm. Der Durchmesser der Turbinenräder stieg um fünf auf 55 Millimeter, das 61 Millimeter große Verdichterrad wurde um drei Millimeter vergrößert. Aus dem Stand beschleunigt der Allradler so nunmehr in atemberaubenden 2,7 Sekunden auf Tempo 100; bis Tempo 200 vergehen 8,9 Sekunden. Da überrascht es fast, dass sich die Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h im Vergleich zum Vorgänger nicht nach oben schraubte.
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- Veröffentlicht: 29. Februar 2020