Wie auch der Peugeot 208 Puretech 130 ist der Opel Corsa 1.2 an eine achtstufige Getriebeautomatik gekoppelt, die gut mit dem Dreizylinder harmoniert. Über ein Fahrprogrammschalter kann man die einzelnen Fahrmodi beeinflussen, wobei diese Funktion in Kundenhand ins Abseits treten dürfte, da die Unterschiede nicht wirklich groß sind und die Dämpfer ohnehin nicht angesteuert werden. Während man im ungleichen Zwillingsmodell mit Löwengrill und LED-Stoßzähnen betont komfortabel unterwegs ist, über Fahrbahnunebenheiten hinwegschwebt und im Grenzbereich ins Wanken gerät, sieht das im Opel Corsa ganz anders aus. Seine Lenkung gibt mehr Rückmeldung von der Fahrbahn, die Abstimmung ist besonders im Vorderwagen straffer und das Gesamtpaket macht einen ausgewogeneren Eindruck ohne dabei angestrengt zu wirken. Schon optisch sollte man dem neuen Blitz die optionalen 17-Zöller mit Reifen im Format 205/45 R 17 gönnen. Unabhängig vom Fahrmodus spurtet der kleine Opel aus dem Stand in guten 8,7 Sekunden auf Tempo 100 und schafft ein Maximaltempo von 208 km/h. Mehr wird niemand vermissen. Der Normverbrauch: 6,4 Liter. 44 Liter Tankvolumen sorgen zumindest dafür, dass man nicht allzu oft nachtanken muss.
Teures Topmodell
Im Innern erspart einem der Opel Corsa die Cockpit-Spielereien des 208ers von Peugeot mit dem zu kleinen Lenkrad und den darüber positionierten Armaturen. Ein Volltreffer sind jedoch auch die Anzeigen des Corsa nicht, denn das kleine Instrumentenrechteck mit dem allzu großen Kunststoffrahmen wirkt künstlich ins Cockpit gequetscht und wenig wertig. Viel ungenutzte Fläche mit wenig sehenswertem Kunststoff drumherum - das machen andere besser. Deutlich besser sieht es in der Mittelkonsole sowie auf den Sitzen aus. Hier gibt es zumindest auf Wunsch einen zehn Zoll großen Touchscreen sowie eine kontaktlose Ladeschale für Smartphones. Die bei der Ausstattungsvariante GS sportlich konturierten Stühle geben dabei guten Seitenhalt und eine angenehme Beinauflage. Gerne würde man noch etwas tiefer sitzen, aber im Gesamtpaket ist der Corsa mit 1,44 Metern fast fünf Zentimeter niedriger als sein Vorgänger. Das Platzangebot im neuen Opel Corsa ist speziell in der ersten Reihe gut; im Fond könnte mehr Platz sein. Immerhin bietet der Kofferraum en Volumen von 309 Litern, das sich durch Umlegen der Rücksitze deutlich erweitern lässt. Die Zuladung: 480 Kilogramm.
Der Basispreis für den mit 75 PS etwas sehr schmächtigen Opel Corsa 1.2 beginnt bei 13.990 Euro. Weniger als die 100-PS-Variante sollte man sich jedoch nicht gönnen und so muss jeder Interessent entscheiden, ob es gar der Corsa 1.2 Turbo mit 130 PS sein muss, der erst bei 23.340 startet und damit bereits an das Tür zur höheren Kompaktklasse klopft. Nicht sparen sollte man jedoch bei den Sonderausstattungen, denn ab Werk hat der Rüsselsheimer nur Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, Tempomat, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung an Bord. Zumindest LED-Scheinwerfer, Navigationssystem mit dem größeren Zehn-Zoll-Bildschirm, beheizte Sportsitze und eine Rückfahrkamera sollte man seinem neuen Opel Corsa gönnen.
Fotos: Opel
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- Veröffentlicht: 12. November 2019