In Japan dominieren kleine Kei-Cars das Bild in den überfüllten Innenstädten. Einer der Bestseller im Segment der steuerbegünstigten Kleinstwagen ist der Nissan Dayz Roox. Eine ungewöhnliche Testfahrt im kastigen Zauberwürfel.
Quadratisch, praktisch, klein
In Japan dominieren kleine Kei-Cars das Bild in den überfüllten Innenstädten. Einer der Bestseller im Segment der steuerbegünstigten Kleinstwagen ist der Nissan Dayz Roox. Eine ungewöhnliche Testfahrt im kastigen Zauberwürfel.
Die Japaner lieben Autos und auch wenn die Parkplätze in einer Millionenmetropole wie Tokio ebenso rar wie teuer sind und die öffentlichen Verkehrsmittel vorbildlich, wollen viele auf ein eigenes Auto nicht verzichten. Wer es sich leisten kann, ist mit einem Sport- oder Luxusmodell aus zumeist europäischer Produktion unterwegs. Porsche, Mercedes, Audi, BMW, Land Rover und Co. erfreuen sich in Japan einer gigantischen Beliebtheit - gerade auch als Diesel. Doch die breite Masse muss es ein paar Klassen kleiner und günstiger angehen lassen. So charakterisieren die winzigen Kei-Cars das Straßenbild, denn rund jedes zweite in Japan verkaufte Auto ist ein solches Citymobil.
49 oder 64 PS
Kei-Cars sind mit Abstand die günstigste Möglichkeit, in Japan ein eigenes Auto zu fahren. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die Japaner eine neue, völlig eigene Fahrzeugklasse einzuführen. 1949 wurden die Kei-Cars, maximal 3,40 Meter lang, 1,48 Meter breit und von einem Motor mit maximal 660 Kubikzentimetern angetrieben, offiziell eingeführt. Die Kleinstwagen sind steuerbegünstigt, mit einem gelben Nummernschild unterwegs und genießen Sonderregelungen, was den Nachweis eines Parkplatzes angeht. Zahlen Kei-Car-Fahrer nur umgerechnet 81 Euro, wird darüber hinaus bis zur Ein-Liter-Marke dreimal so viel fällig. Gleichzeitig fahren sie auf mautpflichtigen Autobahnen spürbar günstiger. Wird beispielsweise die 350 Kilometer lange Strecke von Tokio nach Nagoya zur Berechnung herangezogen, zahlen die Kei-Cars nur 43 statt 54 Euro. Noch wichtiger ist aber die Parkplatzproblematik. Längst können in Japan nur Autos zugelassen werden, für die auch ein fester Stellplatz zur Verfügung steht - mit der Ausnahme von Kei-Cars.
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- Veröffentlicht: 05. November 2019