Die Schwungräder sind so gut gelagert, dass sie sich vier Tage weiterdrehen, wenn der elektrische Strom versiegen würde. Vor allen die Leistungsspitzen, wenn Strom im Überfluss vorhanden ist, werden genutzt, um die kinetischen Energiespeicher aufzuladen, ähnlich, wie das beim Rekuperieren bei einem Auto der Fall ist. Auch wenn der Strom nur "tröpfchenweise" fließt, bauen die Schwungräder stetig Energie auf, dann eben nur langsamer.
Bleibt noch die Kostenfrage. Die israelischen Tüftler machen eine einfache Rechnung auf. Mit einem Preis von rund 3.000 US-Doller pro Kilowattstunde ist ihr System zunächst deutlich teurer, als eine herkömmliche Lithium-Ionen Batterie, die etwa mit 300 Dollar pro kWh veranschlagt wird. Der entscheidende Faktor sind die Ladezyklen. Da stehen 2.000 bei der Batterie 200.000 bei der kinetischen Lösung entgegen. Das bedeutet, dass die Akkus mit 15 Cent pro Ladezyklus zu Buche schlagen, während es bei den Schwungrädern ein Cent pro Zyklus ist.
Die Technik passt in einen klassischen zwölf Zoll-Container nimmt also in etwa den Raum von zwei Parkplätzen ein. Das Gewicht beträgt 10.000 Kilogramm. Also kann man das Ladesystem nicht überall aufstellen. In der endgültigen Ausbaustufe haben die Container Abmessungen von 4.50 x 2.35 x 2.65 Meter. Versuchsanlagen sind bereits am Wiener Flugplatz und an einer italienischen Rennstrecke installiert, in Prag soll demnächst eine folgen.
Fotos: press-inform / Chakratec
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 31. Oktober 2019