So viel Entspanntheit würde man sich auch in Deutschland wünschen. Während es hierzulande außerhalb von Elektroautos keine Zukunft mehr zu geben scheint, zeigt man sich in Japan deutlich lässiger. Da bekommt jede Antriebstechnik eine Chance.
Für alles offen
So viel Entspanntheit würde man sich auch in Deutschland wünschen. Während es hierzulande außerhalb von Elektroautos keine Zukunft mehr zu geben scheint, zeigt man sich in Japan deutlich lässiger. Da bekommt jede Antriebstechnik eine Chance.
Wer auf den Straßen von Tokio, Osaka oder Yokohama unterwegs ist, sieht Diesel, Benziner, Hybriden und auch ein paar Elektroautos. Zugegeben, die Brennstoffzellenmodelle sind auf der asiatischen Großinsel ebenfalls mehr als selten. Trotzdem gibt es keine Nation, die sich derart lautstark zur Brennstoffzelle bekennt, wie Japan. Angetrieben wird dies vom übermächtigen Toyota-Konzern, der auf der derzeit laufenden 46. Tokio Motorshow im Messezentrum Big Sight einen Ausblick auf das Brennstoffzellenauto der Zukunft geben. Vom verschrobenen Design des aktuellen Toyota Mirai ist bei der seriennahen Konzeptstudie des Mirai II nichts geblieben. Eleganz und gelungene Proportionen schaden eben auch einem Auto mit alternativem Antrieb nicht. Auch Honda setzt seit Jahren auf die Brennstoffzelle; Mazda hat sie ebenfalls auf dem Radar und es bleibt abzuwarten, wann die Wasserstofftechnik einmal in größeren Volumina eine Chance bekommt. Wenn es eine solche gibt, dürfte das zuerst in Japan sein.
Mazda mit höchstem Dieselanteil
Doch wer auf den zumeist überfüllten Straßen der 30-Millionen-Agglomeration rund um die Tokyo Bay im Stau steht, dem fallen auch die zahlreichen Dieselfahrzeuge auf. Gerade am Heck von Modellen aus dem Hause Mazda, Mercedes oder BMW findet sich häufig das Diesel-Signet. In dem schicken BMW-Niederlassung auf der künstlich erschaffenen Halbinsel Daiba stehen im Verkaufsraum ebenfalls zahlreiche X2- oder X3-Versionen mit Dieselmotor. In der Heckscheibe prangt zudem noch der nicht allzu dezente Aufkleber "BMW Clean Diesel". Die Nachfrage sei gut, unterstreicht man aus dem Verkaufsteam vor Ort. Nicht anders eine viertel Stunde weiter Richtung Osten Unweit des Disneyland Tokio. Hier gibt es eine Mercedes-Niederlassung, die mit ihrem entspannten Lounge- und Restaurantbereich im Neubaugebiet von Shinagawa ihresgleichen sucht. Hier eine schicke Terrasse, da ein loderndes Kaminfeuer und ein paar Meter weiter Modelle des Mercedes A-, C- und E-Klasse. "Wir haben hier bei vielen unserer Modelle einen Dieselanteil von rund einem Drittel", berichtet Daisuke Nakayama, zuständig für die japanischen Händler, "die Nachfrage nach Diesel steigt bei vielen unserer Modelle an."
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- Veröffentlicht: 25. Oktober 2019