Bruce Meyers selbst produzierte in dem kalifornischen Ort Fountain Valley / Orange County über die Jahre mehr als 5.000 Strandbuggys. Obwohl er sich die Konstruktion auf dem Käfer-Chassis hatte patentieren lassen, konnte der Kalifornier dies vor Gericht nicht durchfechten. Nach der unterlegenen Klage wucherten kunterbunte Strandbuggy-Nachbauten nur so um die Welt. In Asien, Südamerika, Europa und den USA sollen zwischen 200.000 und 250.000 Fahrzeuge entstanden sein. Die Konstruktion blieb dabei immer die gleiche: Käfer-Karosserie runter, GFK-Konstruktion auf das verkürzte Chassis und eine leichte Vitaminspritze für das Triebwerk, das unter dem Kunststoffkleid am Heck selbstbewusster denn je herausspickte und speziell seinen Auspuff markig inszenierte. In Europa machten die Strandhüpfer insbesondere von Apal oder Karmann von sich reden.
Mehr Leistung - ein Muss
Die Ausstattung der Standbuggys blieb dabei gemäß ihrem Einsatzzweck als Spaßmacher für Wochenend und Sonnenschein spartanisch. Zwei Schalensitze, kleines Sportlenkrad, ein karges Armaturenbrett mit kaum mehr Informationen als Tacho und Tankanzeige. Dazu Schalter für Licht und Blinker sowie Überrollbügel, drei Pedale und ein Schaltknüppel - fertig ist das Spielmobil. Einige hatten Scheibenwischer, andere Zusatzscheinwerfer im Frosch-Look oder gar ein Bikini-Top für den Regenschauer - doch komfortabel war keiner der Strandhüpfer aus dem Haus Meyers.
Wieviel Spaß das ganze Steve McQueen oder anderen am Strand und auf unbefestigter Straße gemacht haben muss, merkt man bereits nach ein paar hundert Metern. Der Boxermotor im Heck rasselt, krakehlt, brüllt, wenn er rangenommen wird. Der rote Proband ist ein echtes Schmuckstück aus dem Hause Meyers Manx - mit mehr als 90 PS. Entsprechend geht der 1,6 Liter große Vierzylinderboxer mit den kaum mehr als 600 Kilogramm zur Sache. Die Kupplung ist schwergängig, die Schaltung hakelig - na und? Vom kühlen Pazifik kommt eine leichte Gischt herüber. Die Wischer können arbeitslos an der Unterkante der Windschutzscheibe bleiben, denn die dünnen Gummilippchen schaffen ohnehin kein Wasser weg, das sich auf der Scheibe gesammelt hat. Der erste Gang ist kurz, der zweite klasse und in den dritten muss man bei diesen Kurven erst einmal nicht. Die Fahrbahn ist rutschig und der Radstand ist kurz - kein Wunder, dass der rote Manx schnell hinten auskeilt. "Beim Fahren mit dem Buggy geht es um das Gefühl, zu spüren, wie der Wind einem ins Gesicht weht. Dann fühle ich mich frei und glücklich", erklärt Mike Dario, Präsident des Manx Clubs USA. Da hat Mike Recht.
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- Veröffentlicht: 02. Oktober 2019