Mit dem 48-Volt-Teilbordnetz hält auch eine neue Getriebeautomatik Einzug, bei dem Schaltbefehle zwischen den acht Stufen nicht mehr mechanisch, sondern unmerklich für die Insassen elektronisch weitergibt. Durch den Startergenerator und die 48-Volt-Batterie soll der Realverbrauch um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Auf dem Papier liegt der Verbrauch bei 6,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Bei einem Tankvolumen von 71 Litern sind somit durchaus mehr als 1.000 Kilometer ohne Nachtanken drin. 0 auf Tempo 100 schafft der Allradler in 7,6 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h geht für einen Basisdiesel der Oberklasse in Ordnung. Leider gibt es keine leistungsstärkere Selbstzünderversion, die sich mit der leistungsstarken Konkurrenz aus Deutschland, England oder den USA messen kann. Denn nach wie vor ist der Volvo XC90 ein Beau, der sich angenehm abhebt und gerade im Innenraum vieles anders macht als die Wettbewerber.
Platz für fünf - nicht für sieben
Der Commonrail-Diesel erfüllt keine sportlichen Ansprüche, doch man kann dem 2,1 Tonnen schweren Allradler nicht unterstellen, dass er träge unterwegs wäre. Wenn es jedoch flotter oder gar schnell wird, bringt den Selbstzünder trotz 480 Nm Drehmoment an seine Grenzen, denn dann wirkt das Triebwerk angestrengt - trotz 48-Volt-Zusatzboost. Wer es lässig angehen lässt, dürfte jedoch nicht unzufrieden sein, auch wenn der brachiale Vortrieb wie bei so manchem Sechs- oder Achtzylinder-Diesel fehlt. Beim Fahrwerk hat der Kunde die Wahl zwischen dem serienmäßigen Komfortfahrwerk und der variableren Luftfeder, die für einen Aufpreis von 2.270 Euro an eine elektronische Dämpferabstimmung gekoppelt ist. Hier kann man zwischen Komfort- und Sportabstimmung, Offroad- oder Ecomodus wählen.
Die starke Seite bleibt der Innenraum des Volvo XC90. Die Sitze sind besonders vorne sehr bequem und auch im Fond lässt es sich entspannt reisen. Das gilt nicht für die optionale dritte Sitzreihe im Laderaum, denn diese ist allenfalls von Kindern als Notsitzbank zu nutzen. Für Erwachsene sind Ein- und Ausstieg unzumutbar und wer mehr als die normalen fünf Plätze braucht, muss aus dem 4,95 Meter langen Schweden aussteigen und zu einem größeren Modell wie Cadillac Escalade, einem BMW X7 oder dem Mercedes GLS wechseln. Das Gepäckvolumen von 709 Litern sollte bei dem normalen Fünfsitzer jedoch alle Transportwünsche zufrieden stellen und wer will, kann die Rücksitze nach Wunsch umlegen. Dann stehen fast 1.900 Liter zur Verfügung.
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- Veröffentlicht: 30. September 2019