Dafür bekommt man beim E-Up unter anderem eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 km auf die Akkus, eine Klimaautomatik und einen Spurhalte-Assistenten (beides ist beim Skoda ebenfalls serienmäßig). Dass serienmäßig Halogenscheinwerfer verbaut sind, führt zu einem Punkteabzug. Interessantes Detail ist, dass sich VW den Retro-Charme leistet und der E-Up mit einem Drehen des klassischen Zündschlüssels gestartet wird, dann erwacht der elektrische Stadtfloh zum Leben. Sofort fällt auf, dass die Infoanzeigen immer noch mit archaischen schwarz-weiß Dioden vermittelt werden, der Mini-Monitor, auf dem das Bild der Rückfahrkamera angezeigt wird, ähnelt einem Mäusekino und Parksensoren vorne gibt es weder für Geld und schöne Worte. Das Rangieren ist dennoch kein Problem, weil der E-Up nur 3,60 Meter lang ist und eine Stummelnase hat.
E-Up macht seine Sache gut
Beim Fahren macht der E-Up nach wie vor Spaß. Mit 61 kW / 83 PS ist der flinke VW nicht untermotorisiert. Gerade in der Stadt und auf Landstraßen fühlt sich der VW deutlich lebendiger an, als es die Sprintzeit von 11,9 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h erahnen lassen. Das ist umso erfrischender, weil man jetzt nicht mehr ständig auf die Reichweiten-Anzeige starren muss. Wir waren bei Außentemperaturen von rund 25 Grad mit ausgeschalteten Verbrauchern, wie der Klimaanlage, dem Ventilator und der Stereoanlage fast nur auf Landstraßen und urbanen Gegenden unterwegs. Also ziemlich gute Voraussetzungen für ein Elektroauto. Das Resultat: eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 23 km/h, ein Durchschnittsverbrauch von 9,3 Kilowattstunden pro 100 km (angegeben sind 14,6 kWh / 100 km nach WLTP beziehungsweise 12,7 kWh/100 km nach NEFZ) und eine Reichweite von 285 Kilometern (Nominell sind es 260 km). Bei einer Ladeleistung von 40 kW sind die Akkus in 60 Minuten zu 80 Prozent gefüllt.
Nach wie vor interessant ist die Rekuperation gelöst: Neben der maximalen Stufe vier kann man durch seitliches Bewegen des Ganghebels eine zweite dazu wählen. Zieht man den Hebel nach unten, wechselt man zwischen den beiden Modi hin und her. Wobei selbst die stärkste Einstellung nur bei geringeren Geschwindigkeiten zum leichten Kopfnicken der Passagiere führt. Am besten vergisst man beim E-Up das One-Pedal-Gefühl, nutzt einfach die Bremse und gewinnt so die Energie zurück. Zumal sich die Bremse des kleinen VW gut dosieren lässt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. September 2019