Mercedes spendiert seinem erfolgreich gestarteten GLE eine Kombination aus Diesel- und Elektromotor. Die elektrische Reichweite ist mächtig, doch der Vierzylinder passt nicht in das Luxusmodell mit Allradantrieb.
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Mercedes spendiert seinem erfolgreich gestarteten GLE eine Kombination aus Diesel- und Elektromotor. Die elektrische Reichweite ist mächtig, doch der Vierzylinder passt nicht in das Luxusmodell mit Allradantrieb.
Manchmal kann man ja auch einmal von der Konkurrenz lernen, die sich in der Vergangenheit bereits eine blutige Nase geholt hat. So getan bei BMW, denn die Bayern schickten die vergangene PHEV-Generation von 7er und X5 mit einem Vierzylinder-Turbo ins Rennen, der von einem Elektromotor unterstützt wurde. Die Kombination ließ es im Alltag nicht nur an Image, sondern auch an Souveränität und Klangvolumen vermissen. BMW besserte nach und nunmehr sind die Modelle 7er und X5 als Plug-Hybriden mit deutlich besseren Reihensechszylindern kombiniert. Auch Audi hat dazu gelernt, denn der ehemalige A8 als Vierzylinder mit Elektroboost wurde in der neuen Generation ebenfalls zum Sechszylinder. Leider hat Mercedes aus den Fehlern der Konkurrenz nicht gelernt, denn bei den Schwaben deutet nur die Nomenklatur als GLE 350 de auf einen Sechszylinder hin. Stattdessen gibt es unter der Motorhaube einen Vierzylinder-Diesel mit einem sehr kräftigen Elektromotor, der mit seinen 100 Kilowatt im Getriebetunnel verbaut wurde.
Vierzylinder passt nicht
Wer mit dem GLE 350 de startet, ist im Normalfall elektrisch und somit nahezu lautlos unterwegs. Und die über 90 Kilometer elektrischer Reichweite sollten dafür sorgen, dass man die meisten Strecken des Alltags ohne Zutun des Verbrenners zurücklegen kann. Gut so, denn im Elektromodus macht der über 2,4 Tonnen schwere Crossover einen sehr ausgewogenen Eindruck und präsentiert sich nicht nur durch das beeindruckend geringe Geräuschniveau beinahe wie ein echtes Elektroauto. Der Verbrenner wird nur dann zugeschaltet, wenn man im Sportprogramm unterwegs ist oder im Zwischenspurt in der City oder auf der Landstraße besonders kraftvoll beschleunigt. Dann tönt der Vierzylinder-Diesel allerdings angestrengt so, wie man es sich von keinem Luxus-SUV der Oberklasse wünscht. Der Verbrenner springt zunächst zwar dezent ein, doch das nagelnde Geräusch entlarvt das Triebwerk nicht nur unweigerlich als Diesel, sondern auch noch als einen mit überschaubaren zwei Litern Hubraum und vier Zylindern.
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- Veröffentlicht: 18. September 2019