Das Mercedes 320 n ist gerade als Kombinations-Coupé der Baureihe W 142 extrem selten. Kaum einer kennt ihn, doch der kleine Bruder vom legendären 540 K ist eine wahre Schönheit.
Unbekannte Schönheit
Das Mercedes 320 n ist gerade als Kombinations-Coupé der Baureihe W 142 extrem selten. Kaum einer kennt ihn, doch der kleine Bruder vom legendären 540 K ist eine wahre Schönheit.
Von weitem mag man meinen, einen der millionenteuren Mercedes 540 K vor sich zu sehen. Doch wer näherkommt, bemerkt schnell, dass diese Schönheit nur grob Linienführung und Proportionen mit dem exklusiven Sportwagen der Schönen und Reichen aus den 30er Jahren gemein hat. Dabei ist der Mercedes 320 n exklusiver als jeder 540er. Gerade einmal 19 Fahrzeuge wurden von dem Beau in den Jahren 1937 und 1938 gebaut, bevor die Karosse wieder weitgehend unbeachtet in den Schubladen verschwand. Mercedes beheimatet eines der wenigen Modelle in seiner Klassiksammlung. Diesmal auf großer Fahrt in Kalifornien. "Der Wagen wurde bei uns vor 30 Jahren komplett restauriert und ist dann irgendwie in Vergessenheit geraten", erzählt Mercedes Klassikexperte Michael Plag, "jetzt haben wir ihn wieder einmal herausgeholt. Ein spektakuläres Auto einer einzigartigen Ära."
Zeitlose Eleganz
Eine Ära, in der Eleganz über alles ging und damit hält sich der Schwaben nicht zurück. Die zweifarbige Lackierung in dunkelrot und schwarz macht das 4,70 Meter lange Fahrzeug noch lasziver. Dazu passen die großen Räder, weich geschwungene Formen und ein verchromter Kühlergrill als Orgie in Chrom, die sich in mächtigen Frontscheinwerfern oder den Stoßstangen fortsetzt. Der leicht nach hinten geneigte Kühlergrill, die endlose Motorhaube, die zweigeteilte Frontscheibe oder das ausladende Sexy-Heck mit dem Ersatzrad - an diesem Auto ist beinahe alles ein Genuss. Dabei ist das Mercedes 320 n Kombinations-Coupé ein ungewöhnlicher Zwitter, eine Mischung aus Cabriolet und Coupé. Auf den ersten Blick wirkt das eleganteste Modell der Baureihe W 142 wie ein Coupé für zwei Personen. Wer genauer hinschaut, sieht, dass sich das Dach auch abnehmen lässt. So wird nicht nur der Blick in den schicken Innenraum frei, sondern auch das Detail, dass sich im winzigen Fond quer zur Fahrtrichtung ein dritter Notsitz befindet - für den Fall der Fälle. Die beiden anderen Insassen fläzen sich auf schicken Ledersitzen und blicken auf das karg instrumentierte Armaturenbrett. Dünnes Lenkrad und endlos langer Ganghebel - alles Zeichen einer einzigartigen Zeit.
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- Veröffentlicht: 11. September 2019