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Aushängeschild
Kia hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt. Was den Koreanern in Europa jedoch fehlt, ist ein echtes Aushängeschild. In den USA gibt es das seit kurzem: den Kia Telluride.

Aushängeschild

Kia Telluride 3.8 V6 SX (Foto: press-inform / Kia)

Kia hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt. Was den Koreanern in Europa jedoch fehlt, ist ein echtes Aushängeschild. In den USA gibt es das seit kurzem: den Kia Telluride.

Die Bezeichnung, die sich bei uns nach der bestens bezahlten Kreativleistung einer renommierten Marketingagentur handelt, ist ein ebenso kleiner wie exklusiver Wintersportort im US-Bundesstaat Colorado. Im Sommer ist in der 2.300-Einwohner-Gemeinde am San Miguel River nicht viel los, doch im Winter erwacht der kleine Bruder von Aspen zu quierligen Leben. Dabei präsentiert sich der fünf Meter lange SUV aus dem Hause Kia mit seinen bis zu acht Sitzgelegenheiten zwar genauso luxuriös, wie man es von ihm erwartet, kostet mit Komplettausstattung in der Topausstattung Telluride 3.8 SX nicht einmal 50.000 US Dollar. Dabei lassen Platzangebot, Antrieb und Luxusausstattung keinerlei Wünsche offen.

Komfortables Fahrwerk

Für den souveränen Vortrieb des koreanischen Allradlers sorgt ein 3,8 Liter großer V6-Benziner ohne Aufladung. Dieser leistet 220 kW / 299 PS / 355 Nm maximales Drehmoment und macht den rund zwei Tonnen schweren Koreaner zu einem gut motorisierten, aber keinesfalls sportlichen Crossover für die ganze Familie. Die Motorleistung wird über eine ausgewogen abgestimmte Achtgangautomatik variabel an beide Antriebsachsen übertragen. 0 auf Tempo 100 in gut acht Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h sind auf dem amerikanischen Klassenniveau. Der Verbrauch: knapp zwölf Liter Benzin auf 100 Kilometern.


Das Fahrwerk ist betont komfortabel ausgelegt und lässt die Insassen bei flotter Kurvenfahrt nennenswerte Wankbewegungen spüren, doch sonst ist nichts am Fahrverhalten auszusetzen. Schließlich ist auch der 2.600 Meter hohe Wintersportort Telluride nicht für seine Abfahrtspisten, sondern seine ruhigen Pisten mittlerer Schwierigkeitsstufe bekannt. Auf seine Kosten kommt man hier wie da. Wer es ambitionierter angehen lässt merkt jedoch, dass der Kraftfluss von der Front- an die Hinterachse bei kräftigen Leistungsabfragen schneller vonstattengehen könnte. Die Basisversion des Kia Telluride ist trotz der knapp 300 PS auch als Fronttriebler zu bekommen. Das merkt man dem amerikanischen Koreaner ebenso an wie die sehr leichtgängige Lenkung, die in den USA weit verbreitet ist.

Knallerpreis

Eine wahre Schau sind jedoch Platzangebot und insbesondere die Komfortausstattung des edelsten aller amerikanischen Kias. Preislich geht es bereits bei knapp 32.000 US Dollar los, doch für 46.000 US Dollar gibt eine Komfort- und Sicherheitsausstattung, die keinerlei Wünsche offenlässt. So bietet die SX-Version nicht nur eine elektrische Heckklappe, 20-Zoll-Aluräder, LED-Licht rundum, sondern auch vier Einzelsitze, eine zusätzliche Rückbank, klimatisierte Sitze vorne wie hinten sowie ein vernetztes Navigationssystem und eine schier unüberschaubare Zahl an USB-Ports. Die sitzen sogar in den Rückenlehnen der Frontstühle und versorgen den Fond ebenso mit elektrischer Energie wie der 220-Volt-Anschluss an der Rückseite der Mittelkonsole. Auch für den Fond lässt sich die Klimatisierung separat von vorne oder hinten einstellen. Doch damit nicht genug. Der Kia Telluride verwöhnt seine Insassen mit sehr gutem Sitzkomfort, Armlehnen vorne wie hinten, Nappalederbezügen, Head-Up-Display, Soundsystem und einem Autobahnpiloten, der einen nicht nur im Stau auch einmal ein paar Augenblicke die Hände vom Steuer nehmen lässt. Einfallsreich: wer den Blinker betätigt, bekommt zwischen die beiden analogen Rundinstrumente ein Kamerabild vom Außenspiegel eingeblendet, das einen den toten Winkel vergessen lässt.

Kia Telluride 3.8 V6 SX (Foto: press-inform / Kia)
Kia Telluride 3.8 V6 SX (Foto: press-inform / Kia)
Kia Telluride 3.8 V6 SX (Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)

Das Geräuschniveau ist Dank guter Dämmung, Doppelglas und des unaufgeregten V6-Triebwerks so niedrig, wie man es sich von einem luxuriösen SUV der bezahlbaren Oberklasse erwartet. Praktisch: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Sitze in der dritten oder auch der zweiten Reihe nach vorne umklappen und den Gepäckraum von knapp 600 auf gigantische 2.400 Liter erweitern. Obschon der Kia Telluride 3.8 V6 SX preislich gegen Modelle wie den Ford Explorer oder einen VW Atlas antritt, kratzt er zum amerikanischen Schnäppchenpreis selbst an deutschen Premiummodellen wie einem BMW X5, Audi Q7 oder Mercedes GLE, die mindestens 15.000 US Dollar mehr kosten und weit weniger Ausstattung bieten. Bitte bringt diesen Luxus-SUV zum Schnäppchenpreis auch nach Europa!

Autor: Stefan Grundhoff, San Francisco  Stand: 30.08.2019
Fotos: press-inform / Kia  

(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
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(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)