Chuck, ein Marketingmanager mittleren Alters, erzählt von seinem Schwager, der einen Chevrolet Volt fährt, und begeistert ist. "Aber er hat auch nur neun Kilometer zur Arbeit", verdeutlicht der Mann mit der dunklen Sonnenbrille die Umstände und kommt dann gleich auf das Kardinalproblem in dem weitläufigen Land zu sprechen. "Ich glaube, dass erst die Infrastruktur stehen muss, ehe die Elektromobilität sich durchsetzen kann. Es ist halt das altbekannte Henne-Ei Problem." Al, ein Werkzeug-Ladenbesitzer pflichtet ihm bei. "Der springende Punkt bei der Elektromobilität sind die Reichweite und die Anzahl der Lademöglichkeiten."
SUVs und Pick-ups beherrschen das Straßenbild
Im Stadtgebiet Detroit (Radius 15 Kilometer) sind laut der Webseite "ChargeHub" 220 Ladestationen vorhanden. Die große Mehrheit davon (96,36 Prozent) sind Level 2, also mit einer Ladeleistung bis zu 22 kW. Umsonst sind 79 Stück, was 35,91 Prozent entspricht. Die meisten Ladestationen gehören zum Tesla-Netz.
Elektroautos werden genug angeboten. Teslas Model 3 bleibt der unangefochtene Spitzenreiter bei den Elektromobilen. Alleine im letzten Jahr konnte der amerikanische Elektropionier 140.000 Exemplare der Limousine verkaufen. Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2019 fort. Im "Premium Mid-sized Segment" bleibt das Model 3 auch im ersten Halbjahr unangefochtener Spitzenreiter: Das Segment legte im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent zu. Dieses Wachstum geht aber zum großen Teil auf das Model 3 zurück, von dem bis Ende Juni 67.650 Modelle verkauft wurden, bis Ende Juli waren es sogar 81.100. Damit ist der kalifornische Stromer wieder auf Rekordkurs. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr holten sich 448.398 Kunden einen Pick-up der Ford F-Serie.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 18. August 2019