Der Mazda MX-5 belebte vor 30 Jahren das Roadster-Segment in Deutschland neu. Wir sind den Klassiker der ersten Generation gefahren und haben festgestellt, dass der Zweisitzer nichts von seiner Faszination verloren hat.
Aufgehende Sonne
Der Mazda MX-5 belebte vor 30 Jahren das Roadster-Segment in Deutschland neu. Wir sind den Klassiker der ersten Generation gefahren und haben festgestellt, dass der Zweisitzer nichts von seiner Faszination verloren hat.
Im Frühjahr des Jahres 1986 brannte im fünften Stock über der Mazda Designwerkstatt spät abends fast immer noch Licht. Der verschworene Zirkel, der sich unter der Leitung des Ingenieurs Toshihiko Hirai traf, arbeitete mit fast biblischem Eifer am Projekt eines zweisitzigen Roadsters. Die Idee war damals für viele Autoexperten absurd. Selbst beim japanischen Hersteller gab es viele Stimmen, die ein solches Konzept als "Totgeburt", Spinnerei detailverliebter Autonarren betrachteten und die Verschwendung wichtiger Ressourcen anprangerten. Nicht ohne Grund: Roadster galten zu jeder Zeit als aussterbende Gattung, als ein Relikt aus den 1950er und 60er Jahren. Lediglich eine Handvoll Autobauer leisteten sich den Luxus ein solches Auto anzubieten. Der Lotus Elan war so etwas wie die Blaupause für die japanischen Tüftler, allerdings sollte die japanische Version dem Vorbild bei der Agilität zumindest ebenbürtig sein.
Ansturm in Chicago
Toshihiko Hirai forderte vollen Einsatz - nicht mehr und definitiv nicht weniger. Die Idee eines wieselflinken Roadsters war so anziehend, dass Ingenieure nach ihrer eigentlichen Arbeit sich der Gruppe in ihrer Freizeit anschlossen, nur um Teil des spannenden Projekts zu sein. Manche übernachteten sogar in den Räumen, die bald den vielsagenden Spitznamen "Hotel Riverside" bekamen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 05. August 2019