Der Techniktransfer von der Formel E zu den Serienmodellen ist deutlich intensiver, als das bei der Formel 1 der Fall ist. Die Rennsport- und die Serien-Ingenieure arbeiten Hand in Hand und erste Erfolge dieser Kooperation sind bereits in Alltagsautos verbaut.
Enge Verzahnung
Der Techniktransfer von der Formel E zu den Serienmodellen ist deutlich intensiver, als das bei der Formel 1 der Fall ist. Die Rennsport- und die Serien-Ingenieure arbeiten Hand in Hand und erste Erfolge dieser Kooperation sind bereits in Alltagsautos verbaut.
Bei der Entwicklung des Antriebsstrangs, der in der Formel E für Furore sorgt, nutzt die Motorsport-Abteilung die Expertise der BMW Group bei der Elektrifizierung. Daher arbeiten die Rennsport-Ingenieure mit ihren Kollegen aus der Serienentwicklung enger als man es aus anderen Rennserien kennt, zusammen. Die Spezialisten aus der Rennserie kümmern sich um den gesamten Hochvoltbereich: Zum Beispiel die Bauteile des Elektromotors und des Inverters. Die Verwandtschaft zwischen einem BMW i3 und dem BMW iFE.18 erstreckt sich auf alle Bereiche des Fahrzeugs. Zum Beispiel kommt die Steuerungssoftware auf der Hochvolt-Seite, die den E-Motor nach dem Inverter ansteuert, sowohl im BMW iFE.18 als auch im BMW i3 zum Einsatz.
Hart am Limit hilft der Serie
"Wir haben die Software direkt aus dem BMW i3 übernommen und nutzen sogar den gleichen Basiscode für den Elektromotor in der Formel E", verdeutlich BMW Motorsport-Direktor Jens Marquardt. Auch der Mini Cooper SE profitiert von dem Software-Knowhow der Formel E-Ingenieure, da der Elektromotor in den Grundzügen der gleiche wie im Rennwagen ist. Auch wenn der Motor eines Formel-E-Boliden nicht einfach in ein Serienmodell gepackt wird, bringt der Motorsport jede Menge Erfahrung für die Straßenfahrzeuge. Schließlich wird in der Rennserie die Technik bis ans Limit ausgereizt. Das betrifft vor allem die Temperatur beziehungsweise das Thermomanagement. Gerade bei der Kühlung schauen die Ingenieure der Serienmodelle ihren Kollegen genau über die Schulter. "Das Thermomanagement ist wichtig für die Serienentwicklung. Wir sammeln bei der Formel E Erfahrungen im Hochleistungseinsatz. Davon profitieren auch die Serienmodelle", sagt Jaguar Teamchef James Barclay. Laut Formel-E-Insidern soll bei BMW das Kühlkonzept besonders effizient sein und jetzt schon als Blaupause für die nächsten Elektromotoren herhalten.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Juli 2019