Dem 4,46 Meter langen Mazda 3 mit dem Hightech-Abtrieb sieht man von außen nichts an und auch unter der Motorhaube wird der Kunde kaum nennenswerte Erkenntnisse erlangen. Er bekommt einem zwei Liter großen Verbrennungsmotor, der 132 kW / 180 PS und ein zugegeben sehr überschaubares Drehmoment von 224 Nm bei 3.000 U/min leistet. Der Grund liegt darin, dass Mazda die neue Motorentechnik ohne Turboaufladung auf die Kunden loslässt. Während der Fahrt ist von dem Diesotto-Prinzip nichts zu merken. Der Motor läuft nicht übertrieben rauh, doch die 180 PS würde man ihm in keinem Fahrzustand zutrauen, denn wer die aktuellen Turbotriebwerke gewöhnt ist, dem fehlt gerade aus unteren Drehzahlen der rechte Schmackes. Immerhin entwickelt sich die Leistung gleichmäßig und das passt zum kommoden Fahrverhalten des Mazda 3, dessen Optik jedoch deutlich mehr Dynamik verspricht. Der Normverbrauch des Mazda 3 mit dem neuen Antriebskonzept und einem mageren Benzingemisch mit mehr Luft in der Brennkammer soll bei 5,5 Litern Superkraftstoff liegen; das ist Dieselniveau.
Auf Wunsch auch mit Allrad
Für einen zwei Liter großen Vierzylinder mit 180 PS sind die Fahrleistungen dabei trotz des Kompressors eher überschaubar. 0 auf Tempo 100 in 8,2 Sekunden sind ein solider Wert, doch 216 km/h Spitze ist deutlich weniger als die Konkurrenz. Der Vierzylinder arbeitet mit einem extrem mageren homogenen Kraftstoff-Luft-Gemisch. Es ist zwei- bis dreimal magerer als bei konventionellen Motoren und weist einen so geringen Kraftstoffanteil in der Luft auf. Im Vergleich zum Skyactiv-G Benzinmotor des Mazda 3 weist der Skyactiv-X einen um 20 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch auf - bei einem je nach Drehzahlbereich zehn bis 30 Prozent höheren Drehmoment. Insbesondere im Niedriglastbereich zeigt das Hightech-Triebwerk deutsche Verbesserungen bei Verbrauch sowie CO2- und NOX-Emissionen.
Bleibt die Frage, ob sich das System zunächst bei Mazda und dann ggf. noch bei anderen Herstellern durchsetzt. Der Realverbrauch ist beim Diesotto-Prinzip geringer als bei normalen Benzin-Direkteinspritzern mit Turboaufladung. Jedoch sind auch diese Triebwerke in den vergangenen Jahren deutlich sparsamer geworden und haben sich beim Verbrauch den Dieselmotoren angenähert. Nur mit dem Thema Verbrauch wird man potenzielle Kunden kaum locken können, denn dafür gibt es nach wie vor die Dieselmotoren und die Benziner werden mit einem zunehmenden Grad an Elektrifizierung - sei es durch als Plug-in-Hybride oder mit Mild-Hybridtechnik - nochmals sparsamer. Da wird es schwer für die Skyactiv-X-Triebwerke sich in Szene zu setzen. Gerade weil ihnen es an Leistung und einem üppigen Drehmoment fehlt. Wahlweise ist der Mazda 3 Skyactiv X mit Front- oder Allradantrieb sowie mit einer Sechsgang-Handschaltung und einer Sechsgangautomatik zu bekommen. Preislich geht es bei 26.790 Euro los, wobei die Automatik 2.000 Euro kostet. Die Allradversion startet bei 32.740 Euro. Dafür bieten alle Modelle eine solide Basisausstattung mit LED-Licht, verschiedenen Assistenzsystemen, Navigationssystem und Klimaanlage.
Fotos: Mazda
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- Veröffentlicht: 18. Juli 2019