Porsche gegen BMW - das ewig junge Duell klingt im Motorsport nach packenden Kämpfen. Die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans, die am kommenden Samstag gestartet werden, stehen allerdings unter einem ganz anderen Vorzeichen: In die Top-Ten wird es bis Sonntagnachmittag wohl keiner von beiden schaffen. Und wenn, dann wäre es eine Sensation.
Spaß an den hinteren Plätzen
Porsche gegen BMW - das ewig junge Duell klingt im Motorsport nach packenden Kämpfen. Die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans, die am kommenden Samstag gestartet werden, stehen allerdings unter einem ganz anderen Vorzeichen: In die Top-Ten wird es bis Sonntagnachmittag wohl keiner von beiden schaffen. Und wenn, dann wäre es eine Sensation.
Die 24 Stunden von Le Mans sind ein Tollhaus - jedes Jahr. Mehr als eine Viertelmillion Menschen sind beim größten Motorsportspektakel der Welt vor Ort. 60 Fahrzeuge treten gegeneinander an, zumeist jeweils mit drei Piloten besetzt. Doch nirgendwo anders als hier gilt der grausame Grundsatz, dass der Zweite bereits der erste Verlierer ist: Kommunikativ lassen sich nur Le-Mans-Siege vermarkten, auch wenn sportlich betrachtet jede Zielankunft nach 24 Stunden ein Erfolg ist. Warum trotzdem Teams in scheinbar aussichtloser Position mitfahren, liegt an einem Merkmal von Le Mans, das man aus der Formel 1 oder der DTM nicht kennt: Gefahren wird in mehreren Klassen - zwei unterschiedlich starke Sportprototypen (LMP) und zwei GT-Klassen (GTE), die einmal professionellen Fahrern und einmal Amateur-Teams vorbehalten sind. Das heißt, es finden genau genommen vier Rennen gleichzeitig statt. Der ganz große Ruhm fällt dem Gesamtsieger zu, der für die Zuschauer ganz augenscheinlich als Gewinner abgewunken wird. Die übrigen Sieger werden nur von dem in Le Mans überraschend fachkundigem Publikum und einer Handvoll Motorsport-Freaks honoriert.
Nur der Sieg zählt
Dass für Porsche die scheinbar hinterherfahrende GT-Klasse jedes Jahr aufs Neue interessant ist, hat einen einfachen Grund. "Die GTE-PRO ist die Klasse mit den meisten Herstellern und gleichzeitig die mit der höchsten Leistungsdichte. Hier herrscht der größte Wettbewerb, in dem man sich als Hersteller beweisen kann", führt Pascal Zurlinden aus. Der Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport bei Porsche: "Die Marken, die in der GTE-PRO-Klasse miteinander kämpfen, sind auch die Marken, mit denen wir auf der Straße im Wettbewerb stehen. Jeder Sieg gegen derart hochklassige Konkurrenz zählt sehr viel für das Unternehmen." Entsprechend ist man Stuttgart nicht nur auf die 19 Le-Mans-Gesamtsiege stolz, die man in den letzten 50 Jahren mit Sportprototypen herausfuhr, sondern mindestens genauso auf die 106 Klassensiege. In beiden Zählweisen ist Porsche mir großem Abstand der erfolgreichste Le-Mans-Teilnehmer.
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- Veröffentlicht: 13. Juni 2019