BMW lässt beim X5 die Muskeln spielen, verpasst dem SUV den Sechszylinder-Turbomotor aus dem 750d und erhöht so den Druck auf Konkurrenten wie den Audi SQ7 TDI.
Gegendruck
BMW lässt beim X5 die Muskeln spielen, verpasst dem SUV den Sechszylinder-Turbomotor aus dem 750d und erhöht so den Druck auf Konkurrenten wie den Audi SQ7 TDI.
Im Fußball ist das Konzept des hohen Gegenpressings gerade en vogue. Mannschaften, wie Leipzig, Liverpool oder Manchester City schalten nach Ballverlust sofort auf Attacke und setzen den Gegner noch in deren Spielhälfte unter Druck. BMW erhöht ebenfalls bei seinem Dreiliter-Diesel im X5 den Druck und spendiert dem SUV den Motor aus dem BMW 750d. Das Konzept: Statt drei Turboladern, pressen jetzt vier die Luft in die Brennräume: Jeweils zwei kleine und zwei große Schaufeln sind für eine Zylinderbank zuständig. Durch diese Stufenaufladung wird bei niedrigen Drehzahlen (kleine Schaufel) und bei höheren Drehzahlen (größere Turbine) immer eine entsprechende Verdichtung garantiert. Das Ergebnis: ein maximales Drehmoment von 760 Newtonmetern, das zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen pro Minute parat steht. Bei 1.000 U/min sind es immerhin schon mehr als 450 Nm - mehr als so manches Fahrzeug maximal erreicht.
Guter Motor
Mit diesem Wissen entern wir den BMW X5 M50d. Also den Top-Diesel, den BMW vollmundig als "Prestige SAV" (Sports Activity Vehicle) anpreist, worin genau der Unterschied zum SUV besteht, bleibt uns immer noch verborgen. Immerhin: Die Sportsitze sind bequem und der weißwurstdicke Lenkradkranz liegt gut in der Hand. Die Wohnlandschaft ist im Gegensatz zu früherem weißblauen Plastik-Schick durchaus ansehnlich: Klavierlack und galvanisierte Drehknöpfe sowie kleine LED-Bildschirme, die die Temperatureinstellungen der Vierzonenklimaanlage anzeigen, werten den Innenraum auf. Der Automatikhebel und Drehrücksteller sind mit Glasapplikationen verfeinert. "Crafted Clarity" (handgemachte Klarheit) nennt BMW die Komposition und verlangt 750 Euro extra. Swarovski-Fetischisten dürfte das Herz aufgehen, praktisch ist das Glasspiel nicht immer. Aber dazu später noch mehr.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 05. Juni 2019