Wenn der Mercedes G 63 AMG 6x6 mit seinen 544 PS und 760 Nm Dünenkämme heraufpeitscht, stockt selbst ausgewiesenen Offroadhasen der Atem. Gigantische Portalachsen (Kraftverteilung 30-40-30) und 37 Zoll große Geländepneus scheinen bis 160 km/h die Grenzen der Physik zu pulverisieren. Statt der normalen 21 Zentimeter Bodenfreiheit bietet die 6x6-Version 46 Zentimeter Luft zum Boden. Die Watttiefe: ein Meter. Kaum weniger spektakulär sind Modelle wie der Mercedes G 500 4x42. Dank 45 Zentimeter Bodenfreiheit, einem Meter Wattiefe, Portalachsen und dem bekannten Sperrenpaket sind kilometerlange Wasserdurchfahrten und Trips durch den Urwald nie wieder ein Problem. Der doppelt aufgeladene Vierliter-V8 aus dem AMG GT leistete 422 PS und 610 Nm stark und begeisterte mit der um 30 Zentimeter verbreiterten Spur und einem zweiten 22-Zoll-Rennradsatz. Noch spektakulärer das Maybach Landaulet mit grenzenlosem Komfort und dem einzigartigen Wüstendesign. Der Radstand der normalen G-Klasse wurde um 60 Zentimeter verlängert, die Bodenfreiheit mit Portalachsen auf nahezu einen halben erhöht und die Spur um mächtige 25 Zentimeter verbreitert. Über elektrisch ausfahrbare Trittbretter in den Open-Air-Salon hinaufgeklettert, fehlen einem mit dem kompletten Maybach-Interieur mit Luxussesseln die Superlativen. Unter der Motorhaube geht der Zauber weiter: Das AMG-Triebwerk realisiert aus sechs Litern Hubraum 630 PS und ein gewaltiges Drehmoment von 1.000 Nm
Im Laufe seiner mehr als 30 Produktionsjahre hat der G viel erlebt; gewann unzählige Titel und Meisterschaften, 1985 sogar die Rallye Paris-Dakar. Ein Jahr zuvor belegte er Platz zwei - als Begleitfahrzeug des siegreichen Porsche-Teams. Unter der Motorhaube arbeitete ein Hochleistungstriebwerk aus dem Porsche 928. Mit der Mercedes G-Klasse kommt man Dank seiner unverwüstlichen Konstruktion, Geländeuntersetzung und drei 100-Prozent-Sperren überall hin. 54 Grad Schräglage, 80 Prozent Steigung und mittlerweile modernste Technik mit ESP, Bremsassistent, diversen Airbags und einer Luxus-Ausstattung. Bei den ersten Modellen wurden die Differenzialsperren noch mit Zughebeln im Cockpit betätigt, seit vielen Jahren geschieht das alles per Knopfdruck.
Im letzten Jahr wurde die Mercedes G-Klasse der Baureihe W 463 von einem Nachfolger abgelöst, der ebenfalls den Namen G-Klasse und ebenfalls die Baureihenbezeichnung 463 trägt. Abgesehen von den rustikalen Türgriffen ist kein Teil gleichgeblieben. Der größte Unterschied ist der Breitenzuwachs, der mit rund zwölf Zentimetern mächtig wurde. Mit einer Gesamtlänge von 4,82 Metern und einem Radstand von 2,89 Metern ging es gleich noch fünf Zentimeter in die Länge. Bleibt nur zu hoffen, dass die neue G-Klasse bei der Modellpflege ihren Schlafzimmerblick des Tagfahrlichts verliert, der nicht zu einem Offroader passen mag.
Fotos: Mercedes
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- Veröffentlicht: 03. Juni 2019