Mit fast vier Jahren Verspätung zaubert der Zuffenhausener Sportwagenbauer den Prototypen eines modernen Bergspyders aus dem Hut, basierend auf dem 981 Boxster. Ein ebenso radikales, wie erfolgversprechendes Konzept.
Weniger Boxster geht nicht
Mit fast vier Jahren Verspätung zaubert der Zuffenhausener Sportwagenbauer den Prototypen eines modernen Bergspyders aus dem Hut, basierend auf dem 981 Boxster. Ein ebenso radikales, wie erfolgversprechendes Konzept.
Porsche zeigte bei den Bergrennen der Konkurrenz immer die Auspuffrohre. "Andere hatten vielleicht mehr PS, aber wir hatten den Trumpf des Leichtbaus", schmunzelt Eberhard "Ebs" Mahle, der 1966 in einem Porsche 911 Europabergmeister wurde. Das Resultat dieses Diät-Wettrüstens waren kompromisslose Bergkraxler, wie der Porsche 909 Bergspyder, eine atemberaubende Rennmaschine mit einer zehn Kilogramm schweren GFK-Karosserie, einem, Gitterrohrrahmen aus Aluminium und einem 202 kW 275 PS Achtzylinder-Einspritzmotor, was sich zu einem Gesamtgewicht von 384 Kilogramm oder einem Leistungsgewicht von 1,4 Kilogramm pro PS manifestiert. Ein Berg-Hinaufballern in diesem Leichtbau-Vehikel muss dem Ritt auf der Kanonenkugel des berühmten Lügenbarons Münchhausen ziemlich nahekommen. Konsequenz: 1968 fuhren die Porsche 909 bei dem beliebten Kräftemessen der Konkurrenz um die Ohren.
Alles muss raus
Vor vier Jahren sollte diese ruhmreiche Tradition wieder aufleben und der Porsche-Vorstand erteilte den Tüftlern im Entwicklungszentrum Weissach den Auftrag, das Konzept auf Basis eines Boxsters der Baureihe 981 neu zu interpretieren. Das Lastenheft ist schnell geschrieben: radikal, möglichst leicht und kompromisslos. Das Mittelmotorkonzept des Boxsters eignete sich perfekt, um die Vorgabe der Führungsspitze umzusetzen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 30. Mai 2019